Commerzbank: Unerwartet kräftiger Verbraucherpreisanstieg in Norwegen spricht gegen Zinssenkung
11.08.2016 09:17 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
In Norwegen stiegen die Verbraucherpreise im Juli unerwartet kräftig (+0,6% M/M bzw. +4,4% J/J). Insbesondere die niedrigen Zinsen und die schwache NOK, die sich von 2013 bis 2015 stark abwertete, führten in Norwegen zu einem massiven Konsumentenpreisanstieg. Die von der Notenbank signalisierte Zinssenkung könnte bei der nächsten Notenbanksitzung im September ausbleiben. Andernfalls würde die Norges Bank bewusst in Kauf nehmen, dass ihr Inflationsziel von 2,5% deutlich überschritten wird und Gefahr laufen, die Kontrolle über die Inflation zu verlieren. Auch der Boom am Immobilienmarkt und die hohe Verschuldung der Haushalte sprechen gegen eine Zinssenkung. Zinsen und Anleihen Die Rentenmärkte setzen gestern ihre freundliche Tendenz fort. Die Aussicht auf eine weiterhin extrem lockere Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken sorgte für Rückenwind. Die schwachen Daten zur Produktivität in den USA am Dienstag haben die Erwartungen einer baldigen Zinserhöhung der US-Notenbank gedämpft. Im 2. Quartal ging die Produktivität um 0,5% Q/Q zurück, das dritte Quartal in Folge. Damit lag die Produktivität 0,5% unter dem Vorjahresniveau. Aufgrund der geringeren Zinserhöhungserwartungen für die Fed schwächte sich gestern der USD ggü. dem EUR ab. Das britische Pfund gab infolge weiterer Lockerungsfantasie für die BoE ggü. dem EUR weiter nach. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen ging auf -0,10% zurück. Britische und spanische 10-jährige Staatsanleihen erreichten mit 0,51% bzw. 0,94% neue Rekordtiefs. Die BoE, die auf ihrer Sitzung vergangenen Donnerstag eine Wiederaufnahme des Anleihekaufprogramms mit 60 Mrd. GBP innerhalb der nächsten 6 Monate beschlossen hatte, erreichte am Dienstag bei ihren ersten Käufen nicht das angestrebte Volumen von 1,17 Mrd. GBP, sondern erwarb lediglich 1,12 Mrd. GBP, obwohl die Notenbank bereit war, höhere Preise als am Markt gehandelt zu bezahlen. Der Fehlbetrag werde nach Angaben der Notenbank in der zweiten Hälfte des sechsmonatigen Kaufprogramms berücksichtigt. Deutschland stockte seine 10-jährige Bundesanleihe gestern um 4 Mrd. EUR erfolgreich auf. Verkauft wurden die neu emittierten Papiere mit einer Durchschnittsrendite von minus 0,09%; bei der letzten Auktion im Juli lag sie noch bei minus 0,05%. Die Nachfrage nach den Papieren war hoch. In Norwegen stiegen die Renditen gestern leicht an, nachdem eine unerwartet hohe Inflationsrate von 4,4% J/J für Juli gemeldet worden war (siehe im Blickpunkt). Aktien Nach dem, von der Hoffnung auf eine weitere geldpolitische Lockerung durch die britische Notenbank getriebenen, starken Anstieg am Vortag hielten sich die Anleger an den europäischen Aktienbörsen gestern wieder etwas zurück. Der Dax 30 tendierte in einer engen Bandbreite etwas schwächer, deutlich belastet durch die starken Abschläge der Aktien des Versorgers E.ON (-7,8%). Dieser hatte in seiner Quartalsvorlage einen neuen Abschreibungsbedarf bei der Kraftwerkstochter Uniper und damit einen hohen Verlust ausgewiesen. Im Sog dieser Entwicklung zeigte sich auch der Wettbewerber RWE (-3,7%) deutlich rückläufig. Positiv entwickelten sich dagegen mit der Deutschen Bank (+3,1%) an der Spitze vor allem die Finanztitel. Auch im MDax (Salzgitter -6,6%) und SDax (Heidelberger Druck -6,5%) gab es nach enttäuschen-den Quartalsberichten stärkere Kursabschläge. Im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTOXX 50, konnten sich hauptsächlich Versicherungen (+0,7%) nach positiv aufgenommenen Gewinnvorlagen einiger Branchenvertreter fester präsentieren. Stärker unter Druck gerieten neben den Energieversorgern (-1,3%) Gesundheitstitel (-1,5%) und der Grundstoffsektor (-1,8%). Im etwas festeren FTSE 100 in London profitierte Prudential (+2,2%) von einem kräftigen Gewinnanstieg. An der Wall Street setzte sich die zuletzt erlebte Lethargie weiter fort. Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren mit auslaufender Berichtssaison Mangelware. Vor allem Öltitel (-1,4%) tendierten mit sinkenden Rohstoffpreisen schwächer. Die asiatischen Börsen zeigen sich heute Morgen nur wenig bewegt. Japan hat feiertagsbedingt geschlossen. Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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ThyssenKrupp/TUI, Ergebnis Q3
Glencore, Produktionsbericht 6 Monate
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Aareal Bank/Aixtron/K+S, Ergebnis Q2
HHLA/SGL/Symrise/United Internet, Halbjahreszahlen
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