Commerzbank: Stimmungseintrübung im Euroraum
23.02.2016 09:15 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Die Stimmung für die Konjunktur im Euroraum trübt sich ein. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ging dabei um 1,3 auf 51,0 Punkte deutlich und für Dienstleistungen um 0,6 auf 53,0 Punkte moderat zurück. Dies kommt nicht überraschend, denn die zyklischen Rahmenbedingungen haben sich merklich verschlechtert. Vom Devisenmarkt kommt für die Exporte kein Rückenwind mehr und die Weltwirtschaft verliert etwas an Fahrt. So bremsen die Probleme in den Schwellenländern zunehmend die Konjunktur in den Industrieländern. Die EZB wird im März reagieren und die Geldpolitik weiter lockern. Zinsen und Anleihen Zum Wochenauftakt reagierte der Rentenmarkt auf die Einigung bei den Verhandlungen um einen Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union mit Kursgewinnen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ging auf unter 0,18% zurück. Das britische Pfund verlor teilweise mehr als 2% gegenüber dem US-Dollar – im Vergleich zum Euro war der Verlust nicht ganz so groß. Die europäische Gemeinschaftswährung verbilligte sich gegenüber dem US-Dollar um über 1 Cent auf 1,102 USD je Euro. Hauptgrund dafür waren die gestern veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum, die auf eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hinweisen. Die vom Markit-Institut erhobenen Daten zeigen im Februar für den Dienstleistungssektor einen Rückgang gegenüber dem Vormonat (53,0 nach 53,6). Noch stärker trübte sich die Stimmung in der Industrie ein, der Februarwert liegt bei 51,0 nach zuvor 52,3 Punkten. Eine Abschwächung war zwar erwartet worden, aber in geringerem Ausmaß. Die Indizes weisen damit so niedrige Werte auf wie seit zwölf Monaten nicht mehr (siehe auch „Im Blickpunkt“). Für Deutschland ergibt sich ein divergierendes Bild: Während sich die Stimmung der Dienstleister im Februar von 55,0 auf 55,1 Punkte leicht verbesserte, brach der Wert des Industriesektors um 2,1 Punkte auf 50,2 ein und liegt damit nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Hier zeigt sich die hohe Exportorientierung Deutschlands, das von der abnehmenden globalen Nachfrage besonders betroffen ist. Industriebetriebe bauten erstmals seit anderthalb Jahren wieder Stellen ab. Aktien Nachdem bereits die asiatischen Märkte deutliche Kursgewinne verbucht hatten, konnten auch die europäischen Aktienbörsen mit der Unterstützung eines schwächeren Euro und stark ansteigenden Ölpreisen in der Breite klar zulegen. Im deutschen Dax 30 standen die Aktien der Versorger RWE (+4,7%) und E.ON (+5,3%) an der Spitze der Kursliste. Hier hatten Spekulationen um eine Begrenzung der Milliardenrisiken, die im Zusammenhang mit dem Atomausstieg entstehen, für Erleichterung gesorgt. Sehr stark präsentierten sich angesichts der anziehenden Eisenerzpreise auch die Titel von ThyssenKrupp (+4,8%). Im MDax erlitten dagegen die Aktien von Leoni (-6,6%) nach einem pessimistischen Aus-blick des Automobilzulieferers starke Kursabschläge. Im EUROSTOXX 50 gab es in diesem Umfeld auf Branchenebene nur Gewinner. Noch stärker als Grundstoffe (+3,5%) und Energie (+3%), die von den steigenden Rohstoffpreisen getrieben wurden, entwickelten sich dabei die zuletzt sehr stark unter Druck geratenen Banken (+3,8%). An der Wall Street konnten ebenfalls alle Sektoren fester notieren. Hier zeigten Energietitel (+2,2%) die beste Performance auf, während Basiskonsum (+0,4%) und Telekommunikation (+0,7%) bei dieser Entwicklung etwas zurückblieben. Wegen Übernahmespekulationen standen die Aktien von United Technologies (+4,7%) an der Spitze des Dow Jones. Ein TV-Sender hatte gemeldet, dass sich der Konzern mit Honeywell in Fusionsgesprächen befindet. Auch die Aktien von Yahoo (+3,8%) profitierten von Fusionsphantasien. In Asien tendieren die meisten Börsen heute Morgen etwas schwächer. Auch die europäischen Aktienmärkte dürften leichter eröffnen. Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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Deutschland: Ifo-Geschäftsklimaindex (Feb.), 10 Uhr
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