Commerzbank: Frühindikator „Early-Bird“ deutet schwächere Exportnachfrage an
09.02.2016 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Der „Early-Bird-Index“ unserer Volkswirte spiegelt Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld wider, auf die deutsche Firmen in der Regel verzögert reagieren. Aktuell ist unser Frühindikator in den negativen Bereich gerutscht, weil der reale Außenwert des Euro wieder angestiegen ist und sich gleichzeitig der Indikator für die Exportnachfrage abgeschwächt hat. Unterstützung kommt noch von den sinkenden Zinsen. Positive Impulse dürften die Unter-nehmen jedoch durch den niedrigen Ölpreis erhalten sowie durch höhere Staatsausgaben für die zugewanderten Flüchtlinge. Diese Impulse werden in unserem Indikator zwar nicht abgebildet – sie dürfte den negativen Effekt ausgehend vom Export aber nicht ausgleichen. Zinsen und Anleihen Der gestrige Rosenmontag brachte den Börsen keine freudige Stimmung. Der Rückgang des WTI-Ölpreises unter die Marke von 30 USD je Fass und damit einhergehende fallende Aktienmärkte beflügelten den Wunsch nach Sicherheit. Besonders Bankentitel kamen stark unter Druck. Davon profitieren in erster Linie deutsche Staatstitel. Der Bund Future konnte erneut ein neues Allzeithoch mit 165,06 vermelden, die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen rutschte auf unter 0,22%. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentierten unter 1,75% und haben nun seit Jahresbeginn 50 Basispunkte Rendite eingebüßt. Dagegen gerieten die Staatstitel aus Südeuropa unter Druck. Die Risikoaufschläge zehnjähriger portugiesischer Anleihen gegenüber Bundesanleihen weiteten sich allein gestern um über 30 Basispunkte aus. Die Rendite der portugiesischen Anleihen lag somit bei 3,35%. Auch die Risikoaufschläge für italienische und spanische Staatstitel nähern sich langsam ihren Hochs vom Vorjahr zum Zeitpunkt der Griechenlanddiskussionen im Juli. Die Risikoaufschläge von Unternehmens- und Bankenanleihen haben inzwischen die Septemberhochs vom Vorjahr überschritten. Besonders stark reagierten gestern die Absicherungsprämien (CDS) für ausfallgefährdete Unternehmensanleihen: So notierte der iTraxx Crossover CDS-Index auf dem höchsten Stand seit Sommer 2013. Der Nachfrage nach soliden Unternehmensanleihen tut diese Entwicklung aber keinen Abbruch. Neuemissionen guter Emittenten sind sofort ausverkauft und mehrfach überzeichnet. Investoren nutzen hier trotz des allgemein niedrigen Zinsniveaus die erhöhten Risikoprämien zum Aufbau. Zudem fiel das Neuemissionsvolumen im Januar wider Erwarten gering aus, so dass hohe Kassepositionen auf Anlagemöglichkeiten warten. Aktien Nach der sehr schwachen Vorwoche, in der der Dax mehr als 5% seines Wertes eingebüßt hatte, haben einige Anleger zumindest auf eine technische Gegenbewegung gehofft. Diese blieb zu Wochenbeginn jedoch aus. Nachdem der Dax mehrfach das Niveau von rd. 9.300 Punkten getestet hatte, brach der deutsche Leitindex durch diese Marke nach unten durch und sank im Tagesverlauf sogar mehrfach unter die Marke von 9.000 Punkten. Die Furcht vor einer weiteren Abschwächung der globalen Konjunktur, die in manchen Ländern möglicherweise in eine Rezession münden könnte, sitzt den Anlegern tief in den Knochen. Hinzu kommen die konjunkturelle und währungspolitische Unsicherheit (Weitere Abwertung des Yuan? Weiteres Abschmelzen der Devisenreserven) in Bezug auf China sowie der stark schwankende Ölpreis. Tagesverlierer im Dax waren die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank (-9,5%). An der Index-spitze lag die Notierung von Munich Re (-0,8%), die v.a. von einer Votenheraufstufung profitierte. Auf europäischer Sektorebene zählte die Bankbranche zu den größten Verlierern; im Schnitt gaben die Indexmitglieder um 5,6% nach (seit Jahresanfang -24,3%!). Am besten schlugen sich Rohstoff-werte, die im Schnitt lediglich um 0,6% einbüßten. Die Börsen in den USA tendierten ebenfalls schwächer. Der Dow Jones-Index verlor 1,1%, löste sich aber im Tagesverlauf deutlich von seinem Tief. Sektoral waren Energieaktien gefragt (+0,1%). Rohstoffaktien verloren im Schnitt 2,7%. In Asien büßte der Nikkei 225-Index 5,4% ein; der Yen tendierte fester. Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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