VP Bank: BIP-Wachstum 2015 in China
China blieb allen Unkenrufen zum Trotz auf Kurs. Der BIP-Zuwachs belief sich im Jahr 2015 auf 6.9 %. Das ist zwar im historischen Vergleich eine schwache Zuwachsrate, doch entspricht die Zahl in etwa dessen, was sich die chinesische Regierung erhofft hatte. China war bereits in den Sommermonaten 2015 heftigen Börsenturbulenzen ausgesetzt. An den Finanzmärkten wurde deshalb bereits im vergangenen Jahr mehrfach über eine signifikante Wachstumsabschwächung gemutmaßt. Per Saldo haben aber die Kursstürze an den Börsen nur leichte Bremsspuren beim realwirtschaftlichen Wachstum hinterlassen. Das ist die gute Nachricht der heute veröffentlichten Zahl, was auch Hoffnung für das laufende Jahr gibt.
Die chinesische Wirtschaft befindet sich inmitten eines schwierigen Transformationsprozesses vom Schwellen- zum Industrieland. Alte Industrien verschwinden oder wandern ab, neue kommen hinzu. Dieser Wandel geht mit Spannungen einher. China hat bereits Hochtechnologie im Land und weite Teile der Bevölkerung sind gut bis sehr gut gebildet. Das Reich der Mitte hat also bereits wichtige Schritte zur Industrienation gemacht. Die Wachstumsraten werden sich in den kommenden Jahren weiter abschwächen. Dies ist nicht beängstigend, sondern Teil der wirtschaftlichen Evolution.