Youbisheng Green Paper: Balaton und das China-Chaos
Bei Youbisheng Green Paper schießt der Aktienkurs am Dienstagvormittag in die Höhe. Die letzte Kursfeststellung im Handel an der Frankfurter Börse bei 0,489 Euro liegt um 122 Prozent (!) über Vortag, der Umsatz aber besteht aus lediglich wenigen tausend Aktien. An anderen Börsenplätzen, an denen die Youbisheng Aktie gehandelt wird, sieht es nicht besser aus.
Weiter ist völlig unklar, in welcher konkreten Lage sich das insolvente Unternehmen befindet. Immerhin haben die Chinesen nun einen neuen Vorstand: Rolf Birkert von Deutsche Balaton, die offenbar seit September mehr als 3 Prozent der Aktien hält, sitzt nun an der Spitze des Papierherstellers. Die Meldeschwellenüberschreitung habe man bisher nicht mitteilen können, weil selbst hierfür die Finanzmittel fehlen, meldet das Unternehmen, das sich nun mit neuen Problemen konfrontiert sieht. Offenbar wurden in China Kredite des Unternehmens im Volumen von rund 30 Millionen Euro versteigert.
Das hat Folgen: „Möglicherweise hat das Unternehmen auf diesem Wege das Eigentum an den Papiermaschinen und/oder die Youbisheng Green Paper AG das operative Unternehmen in China verloren“, teilt man am Dienstag mit. Wie die Lage wirklich ist, ist völlig unklar, man wolle dies aufklären, so Youbisheng. Ob das überhaupt ansatzweise gelingt, ist aber mehr als fraglich. Die Chinesen selbst warnen vor einer schwierigen Informationslage, sodass die Aufklärungsversuche erfolglos bleiben könnten.
Welche Pläne Balaton verfolgt, bleibt abzuwarten. Der Investor hält den Angaben zufolge wohl „die Mehrheit der gegen die Gesellschaft gerichteten Forderungen“. Man wolle nun Gespräche mit den Gläubigern führen – Ergebnis offen.