Bilfinger: Koch enttäuscht die Börse mit Gewinnwarnung wegen Energiewende
Es ist kein guter Tag für die Bilfinger-Aktie: Das Management des Konzerns mit dem früheren CDU-Spitzenpolitiker Roland Koch als Vorstandschef hat eine Gewinnwarnung ausgesprochen, die die Börse kalt erwischt. Die Negativüberraschung sorgt für einen massiven Wertverlust beim Bilfinger-Aktienkurs, der im heutigen XETRA-Handel bis auf 69,19 Euro einbricht. Gegen Mittag notiert der Titel bei 69,95 Euro nicht weit darüber und immer noch rund "/image/pfeil-unten.png" alt="Aktienkursverluste" title="Aktienkursverluste" class="pfeile" /> 16 Prozent im Minus.
Bisher hatten die Mannheimer damit gerechnet, beim operativen Ergebnis des laufenden Jahres die 419 Millionen Euro Gewinn aus dem Vorjahr zu übertrumpfen. Daraus wird nichts: Das EBITA werde zwischen 380 Millionen Euro und 400 Millionen Euro liegen, kündigt Bilfinger an und liegt damit weit unter den Erwartungen der Börse – und die hatte eigentlich auf gute News des Konzerns gehofft, der noch vor wenigen Wochen seine Prognosen bekäftigt. Auch unter dem Strich erwartet der Baukonzern einen rückläufigen Gewinn, der zwischen 230 Millionen Euro und 245 Millionen Euro liegen soll. Die Gesamtleistung wird ebenfalls schwächer als erwartet ausfallen.
Energiebranche bringt Bilfinger angeblich unter Druck
Als Begründung für die Gewinnwarnung muss die Energiewende herhalten: „Insbesondere das Geschäftsfeld Power leidet unter den Folgen der Energiewende in Deutschland, die bei den Energieversorgern zu einer erheblichen Investitionszurückhaltung führt. Die negativen Auswirkungen auf das Investitionsverhalten in anderen Ländern Zentraleuropas waren in ihrer Dimension nicht absehbar. So verhindert beispielsweise kostenloser deutscher Windstrom Kraftwerksneubauten in Polen“, meldet Bilfinger. Hinzu kommen unter anderem Einsparungen bei Bilfinger-Kunden aus der Öl- und Gasbranche im Geschäftsfeld Industrial.