ThyssenKrupp steigt nach Kartellskandal aus Schienengeschäft aus
Die diversen Skandale von ThyssenKrupp haben Folgen für das Geschäft mit Schienen und Weichen: Der DAX-notierte Konzern will den Bereich einstellen, nachdem Verkaufsversuche für den Bereich gescheitert sind. „Nach einer intensiven Sondierungsphase wurden in den letzten Wochen Kaufangebote geprüft und Gespräche mit möglichen Erwerbern geführt. Keines der Angebote konnte die wirtschaftlichen Anforderungen von ThyssenKrupp erfüllen“, melden der Konzern.
Zuvor hatten hohe Kartellstrafen im Volumen von fast 0,2 Milliarden Euro dicke Löcher in ThyssenKrupps Bilanz gerissen. Hinzu kamen Schadenersatzzahlungen an die Deutsche Bahn, weitere könnten folgen. Vom Ausstieg sind 260 Mitarbeiter betroffen. Man wolle betriebsbedingte Kündigungen vermeiden, heißt es hierzu von ThyssenKrupp am Dienstag. Teile des Geschäfts sollen verkauft und Standorte geschlossen werden, kündigt die Gesellschaft an. „Das profitable Bautechnikgeschäft wird innerhalb der Business Area Materials Services weiter geführt und nach einer Analyse des Geschäftsmodells neu positioniert“, heißt es zudem.
Führt der Ausstieg zu Belastungen von 50 Millionen Euro?
Von der DZ Bank kommt in einem ersten Kommentar auf die Nachrichten eine Bestätigung der Verkaufsempfehlung. Die Analysten sehen das Kursziel für die ThyssenKrupp-Aktie weiter bei 17 Euro. Man geht davon aus, dass die Schließung der Sparte 50 Millionen Euro an Belastungen bringen werde.
Die ThyssenKrupp-Aktie fällt am Dienstagvormittag nach einen positiven Handelsauftakt in die Verlustzone. Gegen 11:18 Uhr notiert die Aktie bei 18,83 Euro mit "/image/pfeil-seite.png" alt="Aktienkurs nur wenig verändert" title=" Aktienkurs nur wenig verändert" class="pfeile" /> 0,76 Prozent im Minus und nur 5 Cent über dem bisherigen Tagestief. Abzuwarten bleibt damit, ob der ThyssenKrupp-Aktienkurs eine kleine charttechnische Unterstützungszone um 18,79/18,89 Euro halten kann, in der in den vergangenen Tagen immer wieder Kursrückgänge des Papiers endeten. Ein Rutsch hierunter könnte bei der ThyssenKrupp-Aktie zu einen Test der wichtigen charttechnischen Unterstützungszone bei 18,24/18,30 Euro führen. Um 18,50 Euro zeigt sich eine kleinere mögliche Supportmarke.