Deutscher Arbeitsmarkt anhaltend robust - Nord LB Kolumne
Die in Nürnberg ansässige Bundesagentur für Arbeit veröffentlichte vor wenigen Minuten die Arbeitsmarktstatistik für den Berichtsmonat Oktober. Nach dieser ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland weiter gesunken. Saisonal bereinigt sind im Vergleich zum Vormonat 11.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Auch die Unterbeschäftigung ist im Oktober um 9.000 Personen geringer ausgefallen. Die saisonal bereinigte Arbeitslosenquote blieb bei 5,1%.
Damit setzt sich die robuste Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes auch am aktuellen Rand fort. Obgleich die Erwartungen leicht verfehlt wurden, wird es bei der positiven Entwicklung vorerst bleiben, denn die Nachfrage nach Arbeitskräften ist anhaltend hoch. Aktuell sind mehr als 800.000 freie Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Der von der Behörde berechnete Index, der die Nachfrage abbildet, sank zwar um zwei Punkte auf einen Stand von 252 Zählern, befindet sich damit aber noch auf einem soliden Niveau.
Konjunkturell ist derzeit etwas weniger Wind in den Segeln der deutschen Wirtschaft. Für das III. Quartal rechnen wir etwa mit einer „Nullnummer“ beim Quartalswachstum. Am geringen Tempo haben allerdings auch Sonderfaktoren einen nicht unwesentlichen Anteil. So etwa das neue WLTP-Messverfahren bei den Autoherstellern, das sich aufgrund von Umstellungsprozessen negativ auf die deutsche Industrieproduktion niederschlug. Aber auch andere Faktoren drücken derzeit freilich die Dynamik, was sich etwa im Rückgang des ifo-Geschäftsklimas im Berichtsmonat niederschlägt. Der bedeutende Indikator befindet sich aber nach wie vor auf hohem Niveau, eine Rezession ist nicht zu erwarten.
Insofern sollte der Arbeitsmarkt auch weiter robust bleiben. Größere Trendänderungen sehen wir nicht, allerdings dürfte sich der Stellenaufbau etwas abmildern. Damit bleibt auch der Binnenkonsum solide. Entsprechend ist spätestens im IV. Quartal wieder ein robustes BIP-Wachstum zu erwarten.
Fazit: Der deutsche Arbeitsmarkt präsentiert sich weiterhin nicht unfreundlich. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter. Angesichts der etwas geringeren Dynamik der deutschen Wirtschaft, die sich am aktuellen Rand abzeichnet, wird sich der Stellenaufbau zwar etwas abmildern. Wir bleiben aber optimistisch, dass wir noch weit entfernt von einer Trendwende sind. Der Binnenkonsum wird somit ein stabiles Standbein der deutschen Wirtschaft bleiben.