Bayer: Blaues Auge wegen Glyphosat
Bayers Glyphosat-Problem hat sich zwar deutlich verkleinert, aber mit einem neuen Gerichtsentscheid in den USA nicht erledigt: Vom zuständigen Berufungsgericht wurde ein Schadenersatzurteil bestätigt - dieses hatte Monsanto verpflichtet, an einen an Krebs erkrankten Kläger 289 Millionen Dollar zu zahlen. Diese Summe wurde durch das Berufungsgericht nun auf knapp 79 Millionen Dollar reduziert. Allerdings wurde der Antrag der Unternehmen zurückgewiesen, den Fall komplett neu aufzurollen.
Zuletzt gab es an der Börse bereits Spekulationen, dass das Urteil aufgehoben und der Fall neu verhandelt werde. Auf Monsanto/Bayer warten wegen Glyphosat noch viele weitere Klagen. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Klagen mit dem neuen Urteil weiter steigen dürfte.
Derweil kam die Bayer Aktie gestern unter Druck. Auf XETRA-Schlusskursbasis verlor der Titel 1,35 Prozent an Wert auf 76,54 Euro. Der Verlust ist also überschaubar und das gilt auch in charttechnischer Hinsicht: Im Tagesverlauf prallt Bayers Aktienkurs auf den Bereich um die 20-Tage-Linie, die aktuell bei 76,35 Euro mit einer Seitwärtstendenz verläuft. Von hier prallt der DAX-Wert leicht nach oben ab.
Nach dem jüngsten charttechnischen Fehlsignal am Widerstandsbereich bei 78,93 Euro kam es gestern also weiter zu keinen neuen größeren Kursverlusten bei der Bayer Aktie. Knapp unter der 20er-Linie träfe diese bei einem erneuten Schwächeanfall um 75,50/76,30 Euro und 73,41/74,22 Euro auf weitere Unterstützungsmarken. Vor einem möglichen Rutsch an das Mehrjahrestief bei 69,40 Euro wären also noch einige Unterstützungen zu unterschreiten. Derweil könnte ein Anstieg der Bayer Aktie über die charttechnischen Hürden zwischen 78,93/79,47 Euro und 79,95/80,37 Euro deutlich bullishe Impulse für das Papier setzen. Von beiden Signalmarken ist der Aktienkurs des Unternehmens derzeit also einen Schritt entfernt.
Update: Bayer hat angekündigt, gegen das Urteil erneut Berufung einzulegen.