Steinhoff International: Irritationen um Aussagen aus dem Management
Eine Aussage aus dem Management von Steinhoff International sorgte in der vergangenen Woche für leichte Irritationen bei einigen Anlegern. Man wolle die Restrukturierung so schnell wie möglich beenden können, hieß es aus der Unternehmenszentrale des hoch verschuldeten Einzelhandelskonzern. Ist die Krise bei den Südafrikanern etwa schon wieder vorüber?
Ganz so schnell wird es nicht gehen. Fest steht: Die Stillhalteabkommen, die Steinhoff International mit den Gläubigern vereinbart hat, sind wichtige Meilensteine. Auf die möglichst schnelle Umsetzung dieser Abkommen konzentriert sich der Konzern derzeit - und diese dürften mit den Äußerungen auch gemeint sein.
Doch das sind - so wichtig die Abkommen sind - nur die ersten Schritte. Nicht umsonst hat man mit den Gläubigern eine dreijährige Frist vereinbart, in der sich Steinhoff International neu aufstellen kann. Rund ein Jahr, nachdem im Dezember 2017 der Bilanzskandal an die Öffentlichkeit, sollen dann auch die noch ausstehenden Bilanzen abgelaufener Geschäftsjahre vorliegen. Im Dezember und Januar soll es soweit sein. Die Insolvenzsorgen für den Mutterkonzern und einige Tochtergesellschaften ist man damit zwar erst einmal los. Wie man aber zukünftig Geld verdienen will und auf welche Bereichesich das Unternehmen konzentrieren wird, ist derzeit offen.
Dass der Schuldendienst nun mit deutlich höheren Zinssätzen geleistet werden muss, macht die Neuaufstellung des Konzerns nicht unbedingt einfacher. Zwar hat Steinhoff International recht flexible Zahlungsbedingungen vereinbart, die im Fall der Fälle auch eine cash-freie Zinszahlung ermöglichen, doch die Zahlungen müssen erst einmal erwirtschaftet werden. Dem Steinhoff-Management werden daher wichtige ENtscheidungen abverlangt: Verkauft man gut laufende Konzernteile wie zum Beispiel die Pepkor-Gesellschaften zu einem guten Preis, um Schulden zu tilgen, oder baut man darum herum die „neue Steinhoff International” auf. Noch gibt es wenig Indikationen zu den Vorstellungen der Konzernmanager in dieser Sache.
Derweil zeigt sich die Steinhoff International Aktie am Montagmorgen stabil. Aktuelle Indikationen liegen bei 0,134/0,136 Euro, nachdem Steinhoffs Aktienkurs den XETRA-Handel am Freitag bei 0,135 Euro (-0,81 Prozent) beendet hat. In den letzten beiden Tagen markierte das Papier bei 0,140 Euro und 0,141 Euro die Tageshochs - direkt an einer wichtigen Widerstandsmarke.
Mehr zur Steinhoff Aktie lesen Sie in unserem Bericht vom Sonntag: Steinhoff International: Steht eine heiße Woche bevor?.