Steinhoff Aktie: Börse wartet auf Sanierungs-News - welche Töchter werden noch verkauft?
Steinhoff International konnte am Freitag die Erwartungen des Marktes nur zum Teil erfüllen. Während die Nachrichten des Unternehmens zum operativen Verlauf der ersten neun Monate im Geschäftsjahr 2017/2018 den Aktienkurs stark schwanken ließen, blieben erhoffte News zu weiteren Fortschritten bei der Immobilientochter Hemisphere aus. Abzuwarten bleibt, ob Steinhoff diese zum Wochenstart nachliefert - eigentlich sollen die nächsten frühen, aber wichtigen Schritte im Sanierungsprozess bis 31. August abgeschlossen werden. Gegenüber dem zunächst angepeilten Zeitraum für diese Schritte hängt man bereits rund einen Monat zurück.
Derweil schaffte die Steinhoff Aktie am Freitag nach Steinhoffs operativen Neunmonatszahlen einen Kursprung auf 0,183 Euro, konnte den damit einher gehenden Ausbruch über 0,178/0,182 Euro aber nicht halten. Stattdessen kam es in kürzester Zeit zu einem Kurseinbruch auf 0,136 Euro. Anschließend beruhigte sich die Lage etwas, mit knapp 0,16 Euro und mehr als 6 Prozent Tagesminus ging es für die Steinhoff Aktie aus dem Handel. Aktuelle Indikationen am frühen Montagmorgen notieren bei 0,153/0,155 Euro und damit deutlich gedrückt.
Steinhoff muss sich von weiteren Konzerntöchtern trennen
Die Reaktionen vom Freitag zeigen, wie hoch das spekulative Momentum bei der Steinhoff Aktie ist und bleibt - und damit das Risiko. Der Blick auf den Chart zeigt eine klare Trading-Widerstandsmarke unterhalb von 0,182/0,183 Euro, die sich bis in den Bereich um 0,178 Euro erstreckt. Um 0,153/0,156 Euro und damit auf dem Niveau der aktuellen Indikationen ist eine kleine Unterstützung zu sehen, knapp darunter unterhalb von 10,45/0,147 Euro könnte weiterer Support aufkommen.
Derweil muss Steinhoff International nun liefern. Neben der überfälligen News zu Hemisphere erwartet man an der Börse langsam auch Details, wie sich das Management um Chairwoman Heather Sonn konkretere Sanierungsschritte vorstellt. Klar ist, dass das niederländisch-südafrikanische Unternehmen die - trotz erster Lichtblicke - weiter großen Probleme bei der US-Tochter Mattress Firm in den Griff bekommen und weitere Tochtergesellschaften verkaufen muss. Als mögliche Verkaufskandidaten gelten unter anderem die britische Poundland und Pepco. Zudem könnte Steinhoff International die Beteiligung an der südafrikanischen Pepkor, früher STAR, weiter abbauen, ohne zum Minderheitsaktionär zu werden.