Mutares: Nicht nur STS ist einen Blick wert
Elf Beteiligungen in fünf Segmenten hat Mutares im Portfolio. Doch der Markt blickt momentan vor allem auf die zu Mutares gehörende STS Gruppe. Diese plant den Börsengang, doch so ganz rund läuft es beim anstehenden IPO offenbar nicht. Derzeit läuft die Zeichnungsfrist für die STS-Papiere, diese werden zu 26 Euro bis 32 Euro angeboten. Eine Million Aktien kommen aus einer Kapitalerhöhung, Mutares als Mutter gibt ebenfalls eine Million Papiere ab, der Greenshoe besteht aus weiteren 0,3 Millionen Aktien. Die Erstnotiz soll am 1. Juni im Prime Standard erfolgen.
In die Kasse von STS kommen somit maximal 32 Millionen Euro brutto. Vor wenigen Wochen hatte die Gesellschaft noch mit 50 Millionen Euro gerechnet. Doch auch der verringerte Zufluss soll ausreichen, um die Pläne nach dem Börsengang zu realisieren. Auf der Frühjahrskonferenz des Equity Forums in Frankfurt macht STS-COO Patrick Oschust deutlich, dass man das Geld in fünf Bereiche investieren möchte.
In China will die Gesellschaft weiter wachsen. Ein neues Werk soll dort im Dezember die Produktion aufnehmen. Der Marktanteil in China soll in den kommenden Jahren so weiter zulegen. Außerdem schielt STS auf den US-Markt. Bisher ist man in Mexiko aktiv, die USA gelten als Wunschmarkt. Hier hat man bereits erste Kontakte geknüpft. Zudem sollen mit dem frischen Geld die Europa-Werke optimiert werden. Geplant ist ferner ein stärkeres Engagement im Bereich Forschung und Entwicklung. Hier steht die E-Mobilität im Fokus. Nicht zuletzt kann Geld in die weitere Automatisierung fließen.
All dies soll dazu beitragen, den Umsatz von STS weiter zu steigern. 2017 lag dieser bei 425 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA stand bei 24 Millionen Euro. Oschust betont, dass die Auftragsbücher gut gefüllt sind. Der Auftragsbestand bis 2022 kommt auf 1,9 Milliarden Euro.
Um die Zukunft ist man bei der STS-Mutter Mutares nicht besorgt. Neben dem STS-Exit gibt es eine vielversprechende Deal-Pipeline, so ist auf der Frühjahrskonferenz zu hören. Großbritannien soll als nächster Markt erschlossen werden, daher wird Mutares in London ein Büro eröffnen, das sich gleichzeitig um Skandinavien kümmern soll.
Und auch ein weiteres Börsengang könnte für Phantasie sorgen. Balcke Dürr, erst 2016 von der SPX Group erworben, gilt als potentieller IPO-Kandidat. Auf Nachfrage unserer Redaktion will sich Mutares-CFO Mark Friedrich dazu aber nicht weiter äußern. Es sei noch zu früh, um darüber jetzt eine Aussage zu treffen. Klar ist aber, dass sich Balcke Dürr gut entwickelt und als ein Treiber des NAV gilt. Dieser ist von September 2017 bis Dezember 2017 von 322 Millionen Euro auf fast 400 Millionen Euro angestiegen. Die Marktkapitalisierung von Mutares liegt hingegen bei rund 203 Millionen Euro.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Mutares.