Vectron Systems: Völliger Umbruch naht
Oliver Kaltner, der neue Vorstandschef von Vectron Systems, dreht bei dem Unternehmen alle Steine um. Kassensysteme könnten später im besten Fall wie heute Smartphones subventioniert an die Händler gehen. Kaltner glaubt nicht an die Zukunft der Hardware. Ihm geht es um das Schlagwort „big data“, die große Cloud ist für ihn bedeutsam. Nicht die Daten des einzelnen Konsumenten sind interessant, sonder die gesammelte Masse. Sie stellen einen wertvollen Schatz dar, damit will er Geld verdienen. Auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) gehören daher die Schlagworte Datenmanagement, Internet der Dinge und Digitalisierung zu den Begriffen, die man von Kaltner hört.
Und so verwundert es nicht, dass die vom bisherigen Chef Thomas Stümmler als eine Art Leuchtturmprojekt herausgestellte Kooperation mit Coca Cola beim „GetHappy“ Projekt für Kaltner nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Coca Cola soll künftig ein Partner unter vielen sein. Mehr nicht. Längst redet man auch mit anderen Gesellschaften.
Zu viel verrät der neue CEO noch nicht über seine Pläne. Auf der Hauptversammlung von Vectron Systems am 17. Mai will er alles ausführlich erläutern und ein neues Geschäftsmodell präsentieren. Sein Ziel ist klar. Vectron Systems soll exorbitant wachsen. Wie viel das kostet, soll in den kommenden Wochen bekannt werden. Zunächst hat Vectron von einer Bank 10 Millionen Euro bekommen. Ob das ausreicht, dürfte zumindest fraglich sein. Denn auf die Frage, ob bei den Münsteranern eine Kapitalerhöhung ansteht, antwortet Kaltner auf der MKK nur ausweichend.