Nordex Aktie: Turbulenzen mit Happy-End?
Im XETRA-Handel am Dienstagvormittag nimmt die Nordex Aktie eine interessante Kursentwicklung. Zunächst rutschte die Windenergieaktie im frühen Handel auf bis zu 7,75 Euro ab - eine enttäuschte Reaktion auf den Ausblick des Konzerns für 2018, der von niedrigeren Zahlen für Umsatz und Gewinnmarge geprägt wurde. Der Ausblick entspreche allerdings den alles andere als hoch angesetzten Erwartungen, heißt es dann am Markt, wo schnell ein abflauender Verkaufdruck und anschließend eine deutliche Kurserholung der Nordex Aktie zu sehen ist. Im weiteren Handelsverlauf klettert der Aktienkurs des TecDAX-notierten Konzerns auf bis zu 8,48 Euro und liegt aktuell bei 8,332 Euro mit 4,73 Prozent im Plus.
Der Wind hat sich also gedreht - nach Verlusten zum Tagesauftakt liegt der Aktienkurs von Nordex nun im Plus. Hierbei dürfte eine Unterstützungszone eine Rolle gespielt haben, die sich um 7,49/7,70 Euro erstreckt und eine der letzten „Bremsmarken” war, bevor die Nordex Aktie zu einem Test des Mehrjahrestiefs bei 7,09/7,23 Euro angesetzt hätte. Es bleibt aber aus charttechnischer Sicht abzuwarten, ob der Nordex Aktie mit dieser Entwicklung die Einleitung einer Trendwende gelungen ist. Schon zwischen 8,60/8,72 Euro und 8,90/9,04 Euro sind diverse Hürde für die Windenergieaktie zu sehen, die alles andere als kleine Hindernisse darstellen dürften.
Hier noch einmal unser Bericht zu den Nordex-Zahlen für 2017 und dem Ausblick auf 2018 vom heutigen Morgen:
Nordex: Gewinnspanne soll 2018 deutlich sinken - Bilanz vorgelegt
Der Windenergiekonzern Nordex hat am Dienstag seine Bilanz für 2017 vorgelegt und spricht zudem davon, dass man „gut vorbereitet” für das Jahr 2018 sei. Das Jahr werde herausfordernd und soll einen Umsatzrückgang auf 2,4 Milliarden Euro bis 2,6 Milliarden Euro bringen, prognostiziert der TecDAX-notierte Konzern. Bei der EBITDA-Marge erwartet die Gesellschaft eine Spanne zwischen 4 Prozent und 5 Prozent. „Zudem geht das Unternehmen von einer weiter verbesserten Working-Capital-Quote von unter fünf Prozent aus und plant Investitionen von etwa 100 Millionen Euro”, so Nordex weiter zum Ausblick.
Im vergangenen Jahr fiel der Umsatz von 3,39 Milliarden Euro auf 3,08 Milliarden Euro. Bei der EBITDA-Marge, die von Einmalaufwendungen für das Kostensenkungsprogramm „45 by 18” belastet wurde, weist Nordex eine Gewinnspanne von 6,5 Prozent aus. Bereinigt um Sonderfaktoren liegt die EBITDA-Marge bei 7,9 Prozent. Unter dem Strich meldet Nordex einen Gewinn von 0,3 Millionen Euro, vor Zinsen und Steuern von 43,4 Millionen Euro.
Deutscher Windenergiemarkt belastet
Mit den Prognosen zu Umsatz und Marge für 2018 liegt Nordex deutlich unter dem, was der Konzern für 2017 bilanziert. Die Rückgänge sind Folge des neuen Auktionssystems in Deutschland, dem wichtigsten Markt der Norddeutschen, der vorübergehend von deutlich geringeren Auftragseingängen geprägt sei, so der Windenergiekonzern.
Die Liquidität per Jahresende 2017 beziffert Nordex auf 623 Millionen Euro nach 645 Millionen Euro im Jahr 2016. „Unsere Refinanzierung mit dem verlängerten Fälligkeitsprofil steht. Wir verfügen über einen hohen und stabilen Cash-Bestand. In diesem Jahr legen wir einen besonderen Fokus auf die weitere Verbesserung des Working Capitals”, so Nordex-Finanzchef Christoph Burkhard.