Steinhoff Aktie rauscht in die Tiefe - was kommt da noch?
Nun ist es passiert: Die Steinhoff Aktie hat im Handel am Dienstag ein neues Allzeittief markiert. Bisher lag die Marke bei 0,248 Euro, erreicht kurz vor Weihnachten 2017 im ersten Crash des Papiers - eine Folge der massiven Unsicherheiten an der Börse, nachdem der Konzern Anfang Dezember Bilanz-Unregelmäßigkeiten einräumen musste. War zu dieser Zeit von Seiten des Konzerns von 6 Milliarden Euro die Rede, um die es gehe, so räume Steinhoff-Chair Heather Sonn zuletzt ein, dass die Summe deutlich darüber hinaus gehe. Heute rutscht der Steinhoff Aktienkurs im XETRA-Handel am Morgen bis auf 0,2455 Euro ab.
Neue Unsicherheiten kommen offenbar von Gerüchten, dass Steinhoff seinen Anteile an der wichtigen Konzerntochter Steinhoff African Retail, kurz STAR, reduzieren könnte. Bisher hieß es im Zuge der Versuche von Steinhoff International, die Liquidität zu stabilisieren, lediglich, dass man sich von Beteiligungen im Randbereich trennen und STAR einen Gesellschafterkredit in Höhe von einer Milliarde Euro zurückzahlen werde. Letzten Aussagen aus der STAR-Zentrale zufolge sollen die Vorbereitungen für die Refinanzierung weit fortgeschritten sein. Bisher ist der Deal aber nicht in trockenen Tüchern.
Dass nun auch Beteiligungen im Kerngeschäft zumindest reduziert werden könnten, zeigt den Druck, unter dem Steinhoff finanziell weiterhin steht. Nach den jüngsten Rückzahlungen von Verbindlichkeiten, mit denen Kreditsicherheiten für den Konzern frei wurden, stehen nun weitere milliardenschwere Schulden im Blickpunkt, die der MDAX-Absteiger refinanzieren oder tilgen muss. Offen ist bisher, wie dies vonstatten gehen soll. Von Steinhoff selbst heißt es am Dienstag lediglich, dass man zur Stabilisierung der Finanzen alle Optionen prüfe.