E.On und RWE: innogy-Deal krempelt die Energiebranche erneut um
Die Umbrüche in der heimischen Energiewirtschaft setzen sich fort: Nun haben sich E.On und der RWE-Konzern über eine Kauf der RWE-Tochter innogy verständigt, die per Sachkapitalerhöhung bei E.On eingebracht werden soll. Im Gegenzug erhält RWE zum einen einen Anteil von 16,67 Prozent an E.On, zum anderen erhält RWE „weitgehenden Teil des erneuerbaren Energiegeschäfts und die von der E.ON-Tochter PreussenElektra gehaltenen Minderheitsbeteiligungen an den von RWE betriebenen Kernkraftwerken Emsland und Gundremmingen”. Zudem solle sowohl innogys Geschäft mit erneuerbaren Energien sowie das Gasspeichergeschäft und die Beteiligung am österreichischen Energieversorger Kelag bei RWE verbleiben.
E.On kündigt im Zuge der Vereinbarungen eine Übernahmeofferte an: Je innogy Aktie will der DAX-Konzern einen Betrag von 40,00 Euro in bar zahlen. Die Offerte richtet sich an die Minderheitsaktionäre von innogy, an der RWE 76,8 Prozent der Anteile hält. E.On will innogy anschließend komplett in den eigenen Konzern integrieren. „Dieser Gesamtwert setzt sich aus einem Angebotspreis von EUR 36,76 je Aktie, sowie den Zahlungen aus den unterstellten Dividenden der innogy von insgesamt EUR 3,24 pro Aktie für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 zusammen”, so E.On.
Strategieschwenks bei E.On und RWE
Über den Deal wurde am Markt in der letzten Zeit bereits spekuliert. Sowohl für E.On als auch RWE bedeutet dies eine Zäsur in der Konzernstrategie: Mit dem Schritt trennt sich E.On weitgehend von den Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien, die bei RWE demnächst deutlich stärker im Fokus stehen werden. E.On dagegen wird sich vor allem auf die Sparten Energienetze sowie Kundenlösungen konzentrieren.
Noch allerdings ist der Deal nicht endgültig in trockenen Tüchern. „Die Durchführung der gesamten Transaktion ist in mehreren Schritten geplant und stünde unter dem Vorbehalt üblicher kartellrechtlicher Freigaben”, heißt es am Sonntag von den Unternehmen. Zudem müssen auch Gremien innerhalb der Gesellschaften noch zustimmen.