Steinhoff Aktie erholt sich - Konzern will weitere Stillhalteabkommen aushandeln
Nach einem schwachen Tagesbeginn kann die Steinhoff Aktie sich im heutigen Tagesverlauf erholen. Ging es zu Handelsbeginn im Zuge des schwachen Gesamtmarkts nach dem US-Kurssturz für Steinhoffs Aktienkurs noch bis auf 0,38 Euro nach unten, erholt sich das Papier anschließend auf bis zu knapp 0,44 Euro. Zur späten Mittagsstunde liegt der Titel nahezu unverändert bei 0,422 Euro. Abzuwarten bleibt, ob nun eine aktuelle Steinhoff News für Impulse sorgt.
Im Zuge der Verhandlungen mit Kreditgebern über Stillhalteabkommen gibt es Neuigkeiten: Steinhoff will nun auch von den Inhabern der diversen Wandelanleihen Stillhaltezusagen erhalten. Man habe einen entsprechenden Prozess eingeleitet, so das niederländisch-südafrikanische Unternehmen mit Verweis auf die weiter fehlende Bilanz für 2017.
Mit den angestrebten Stillhalteabkommen will sich der Steinhoff-Konzern vor allem Zeit verschaffen, um das operative Geschäft weiter zu stabilisieren. Im Angesicht des schwelenden Bilanzskandals drohen dem Konzern Geldgeber abzuspringen und bestehende Kreditlinien verloren zu gehen. Ohnehin sind im laufenden Jahr Verbindlichkeiten in Höhe von 2 Milliarden Euro fällig, die Steinhoff in der aktuellen Situation wohl kaum zurückzahlen kann. Mittlerweile hat der Konzern zwar durch diverse Maßnahmen wie Verkäufe von Unternehmensteilen und neue Finanzierungsvereinbarungen bei Tochterkonzernen die kurzfristig drängendsten operativen Finanzlöcher laut eigenen Angaben stopfen können, man benötigt aber weiterhin Geld. Man wolle mit den Verzichtserlärungen ein Stabilitätsfenster bis zur Mitte des laufenden Jahres schaffen, so Steinhoff, um dem Management Zeit zu geben, sich in dieser Phase voll auf die Aufrechterhaltung des operativen Geschäfts und die Verhandlungen mit Gläubigern zu konzentrieren.