Steinhoff: Das war zu erwarten!
Es kommt wenig überraschend: Auch Ende Januar kann der krisengeschüttelte Steinhoff-Konzern keine Bilanz für das Geschäftsjahr 2016/2017 vorlegen, das im September des vergangenen Jahres zu Ende ging. Die Vorlage der Bilanz war zwar für den heutigen Tag terminiert, ernsthaft gerechnet hat allerdings niemand damit, dass das MDAX-notierte Unternehmen angesichts des schwelenden Bilanzskandals die Zahlen wird vorlegen können. Steinhoff hat bereits gemeldet, dass man auch Abschlüsse älterer Geschäftsjahre wird korrigieren müssen. Noch immer sind die Ausmaße der Bilanzunregelmäßigkeiten weitgehend unbekannt.
Mit den Verzögerungen bei der Bilanzvorlage kommt Steinhoff aber in Probleme: Laut Regelwerk der Börsen müssen Bilanzen innerhalb bestimmter Fristen vorgelegt werden - werden diese verpasst, droht eine Aussetzung des Handels in den Wertpapieren der Gesellschaft. Die Börse im südafrikanischen Johannesburg hat bereits mit solchen Maßnahmen gedroht, zugleich aber durchblicken lassen, dass der Konzern eine Gnadenfrist bis Ende Februar bekommen könnte. Abzuwarten bleibt, ob die Zeit für Steinhoff ausreicht, die fälligen Bilanzkorrekturen vorzunehmen und auch die Bilanz für 2016/2017 aufzustellen - an der Börse wird dies von einigen bezweifelt.
Im XETRA-Handel an der Frankfurter Börse notiert die Steinhoff Aktie bei 0,478 Euro mit 6,86 Prozent im Minus.