Steinhoff: Kommt der Verkauf von Poundland?
Im Zuge des Bilanzskandals von Steinhoff galt deren britische Tochter Poundland recht schnell als möglicher Kandidat für einen Verkauf, mit dessen Erlös der krisengeschüttelte Konzern Liquiditätslöcher stopfen und Schulden senken könnte. Diese Spekulation bekam zuletzt neue Nahrung, als Steinhoffs Tochter Pepkor Europe, zu der Poundland gehört, einen 180 Millionen Britische Pfund schweren und über zwei Jahre laufenden Kredit erhielt - wir berichteten. Das Geld stammt den der US-Investmentfirma Davidson Kempner und soll für die Expansion der Kette genutzt werden - es sind Gelder, die eigentlich von Steinhoff kommen sollten, in der immer noch existenzbedrohenden Finanzkrise des niederländisch-südafrikanischen Konzerns aber nicht fließen können.
Ein Medienbericht könnte nun neues Öl ins Feuer um Poundland bringen: Laut dem britischen „Telegraph” sollen sich zahlreiche Investoren aus dem Bereich Private-Equity für eine Übernahme des Discounters interessieren, falls Steinhoff aufgrund der Folgen des Bilanzskandals zu einem Verkauf gezwungen sei. Der „Telegraph” nennt eine ganze Reihe bekannter Namen wie Apax oder KKR, die zum Kreis der Interessenten gehören und die Situation genau beobachten sollen. Dazu passt, dass sich Poundland-Chef Andy Bond in der Londner „City” um finanzielle Unterstützung für einen eventuellen Management-Buyout bemühen soll. Eine Entscheidung um die britische Discountkette könne in den kommenden drei bis sechs Monaten fallen, so die britische Zeitung.
Den XETRA-Handel an der Frankfurter Börse hat die Steinhoff Aktie am Freitag bei 0,508 Euro mit 6,23 Prozent im Plus beendet.