EUR/USD – Irrungen und Wirrungen bis 2019 - Donner & Reuschel Kolumne
Die mittelfristige Trendprognose zum Währungspaar EUR/USD stützt sich fundamental auf eine wichtige Komponente. Nachdem Anfang 2017 die Teuerungsrate noch knapp 2,0 Prozent betrug, hat sich Inflation zuletzt bei 1,5 Prozent eingependelt. Die Eurozone hat sich damit von der noch in 2015 vorherrschenden deflationären Tendenz deutlich verabschiedet. Damals lag die Inflation bei Null Prozent und drohte in eine Deflation abzudriften. Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar von seinem zwischenzeitlichen 2017´er Höchststand bei 1,20 USD ebenfalls einen Rückgang verbuchen müssen. Charttechnisch war dies allerdings nach dem Überhandeln der 1,08 im April dieses Jahres gar nicht mehr so abwegig. Einer „Inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation“ schloss sich ein kurzfristiger Aufwärtsmodus an. Ein Auf- und Ab eingerahmt in unkalkulierbare Zinstendenzen. Es ist auch weiterhin von hohen Zinsunterschieden zwischen US-Treasuries und deutschen Bundesanleihen auszugehen. Die Europäische Zentralbank wird wohl trotz inflationärer Tendenzen frühestens 2019 die erste Leitzinserhöhung beim Einlagensatz vornehmen. Entsprechend wird diese Geldpolitik den Euro noch für längere Zeit gegenüber der US-Währung belasten. Die US-Leitzinswende begann bereits im Dezember 2015. Was bedeutet all das nun charttechnisch für den Rest des Jahres? Der kurzfristige Blick ist dabei seitwärts gerichtet. Die Bandbreite 1,209 bis 1,0150 bleibt bis Silvester bestehen.
- Nächste charttechnische Widerstände: 1,186, 1,209, 1,221, 1,251
- Oberes Bollinger-Band: 1,198
- Nächste charttechnische Unterstützungen: 1,172, 1,162, 1,150
- Mittleres Bollinger-Band: 1,182 und Unteres Bollinger-Band: 1,166
- 90-Tage-Linie: 1,181 und 200-Tage–Linie: 1,153 sowie: 21-Tage-Linie: 1,181
- Indikatoren: MACD: neutral | RSI: neutral | Slow-Stochastik: neutral | Momentum: steigend
- in Summe: neutrale bis stabile Indikatorenlage
- (Trailing-) Stop-Loss: 1,172, 1,162, 1,150 (je nach individueller Risikoaffinität)
Primärtrend: Aufwärtsmodus verlassen
Sekundärtrend: 1,209 – 1,150
Tertiärtrend (heute): Verhaltener Wochenstart
Stabilität wieder erlangt aber Ausbruch (1,209) sehr fraglich
Bandbreite 1,209 bis 1,0150 bis Jahresende wahrscheinlich