Eurozone: Kerninflationsrate ist und bleibt tief – zu tief vor allem für die EZB - VP Bank Kolumne
Die Inflationsrate steigt im November von 1.4% auf 1.5%. Die Inflationsrate legt vor allem aufgrund höherer Energiepreise zu. Ob nun wirklich eine Trend zu nachhaltig höheren Teuerungsraten vorliegt, verrät der Blick auf die Kerninflationsrate. Letztere bleibt aber auf ihrem Vormonatswert von 0.9%. Gemessen daran liegen die EZB-Ziele noch in weiter Ferne.
Die Aufwertungen des Euro und die nach wie vor hohe Arbeitslosenquote in der Eurozone stehen einer höheren Inflationsrate im Weg. Für einen nachhaltigen Anstieg der Konsumentenpreise müssen sich die Arbeitsmärkte in der Eurozone spürbar erholen. Zwar gibt es Verbesserungstendenzen der Arbeitslosenquote, doch die Beschäftigungssituation bleibt in vielen Ländern des Währungsraumes äußerst schwierig – vor allem bei Jugendlichen. Die Politik ist hierbei gefordert. Frankreich hat einen Anfang gemacht, die stellenweise verkrusteten Strukturen am Arbeitsmarkt aufzubrechen. Italien sollte nun diesem Beispiel folgen. In Anbetracht der schwierigen politischen Verhältnis in Rom ist dies aber fast schon illusorisch.
Die EZB wird sich in Anbetracht des lediglich dürftigen Anstiegs der Kerninflationsrate in ihrer geldpolitischen Ausrichtung bestätigt fühlen. Die Geldpolitik wird noch lange Zeit sehr expansiv bleiben.