Commerzbank Aktie: Was läuft hier im Hintergrund in Sachen Übernahme?
Und wieder scheitert ein Anlauf der Commerzbank Aktie auf einen stabilen Ausbruch über den Widerstandsbereich um 11,73 Euro. Immer wieder gab es zuletzt Breakversuche, die in der Spitze bis auf 11,915 Euro liefen, bisher aber zu keinem stabilen Kaufsignal geführt haben. Der Handel am Dienstagvormittag bildet da keine Ausnahme: Nach einem Tageshoch bei 11,795 Euro liegt der aktuelle Aktienkurs der Commerzbank im XETRA-Handel bei 11,685 Euro zwar mit 2,28 Prozent im Plus, von einem stabilen Kaufsignal ist aber weiterhin nichts zu sehen. Der Bereich zwischen 11,73 Euro und 11,91 Euro bleibt kurzfristig damit weiter eine wichtige bullishe charttechnische Signalmarke für den Aktienkurs des Bankkonzerns. Gelingt es der Commerzbank Aktie, sich aus diesem Bereich nach oben absetzen, wären schon um 12,30 Euro weitere, allerdings kleinere Hindernisse vorhanden, an denen für weitere Kursgewinne Folgekaufsignale generiert werden müssten.
Gelingt das nicht, droht der Commerzbank Aktie wie zuletzt bereits skizziert charttechnisch die Trendwende nach unten. In diesem Fall wäre ein erneuter Test der diversen Unterstützungsmarken bei 10,23/10,28 Euro und 10,15/10,21 Euro sowie darunter zwischen 9,80/9,92 Euro und 9,59/9,69 Euro möglich. Erste Unterstützungen auf dem Weg nach unten für die Bankaktie sind unverändert aber bereits bei 10,98/11,03 Euro und 10,82/10,89 Euro zu finden.
Quartalszahlen und neue Übernahmephantasie
Neben der Charttechnik kommen langsam die Quartalszahlen bei der Commerzbank in den Blickpunkt. Gestern warnte Morgan Stanley vor möglichen Gewinnmitnahmen nach den Zahlen, da zu viele positive Aspekte im Aktienkurs des Bankkonzerns enthalten sein. Bei Kepler Cheuvreux glaubt man in einem aktuellen Kommentar auch nicht an großes Kurspotenzial für den DAX-Wert und äußert Skepsis an den Zielsetzungen. Die Einstufung mit „Hold” bei einem Kursziel von 11 Euro wird beibehalten. Die Experten rechnen damit, dass bei der Commerzbank um einmalige Effekte bereinigt niedrigere Erträge angefallen sein könnten. Die Ziele der Bank für das laufende Jahr seien sehr herausfordernd.
Interessant sind auch andere Spekulationen, die aktuell durch die Börse geistern und bei denen es wieder einmal um eine mögliche Übernahme des Bankkonzerns geht. Laut einem Bericht der „Financial Times”, die sich auf Insiderkreise beruft, hat die Commerzbank Experten bei Goldman Sachs mit der Beratung in Sachen Übernahme beauftragt. Stimmen die Informationen, könnte ein möglicher Verkauf der Bundesbeteiligung an der Commerzbank näher bevor stehen als von einigen erwartet. Es kamen schon im Vorfeld der Bundestagswahl Spekulationen auf, dass sich der Staat von seiner Beteiligung an der Bank trennen könnte. Bestätigt sich, dass der DAX-Konzern Übernahmeexperten angeheuert hat, würde das die Spekulationen um eine Übernahme deutlich erhärten.