Kion setzt mit Gewinnwarnung ganze Branche unter Druck
Die Kion Aktien verlieren heute nach einer Gewinnwarnung des Konzerns deutlich an Wert. Aktuell beläuft sich das Minus auf 10 Prozent, der Aktienkurs notiert bei 69,22 Euro. Kions heutige News bringen auch die Kursen der gut gelaufenen Maschinenbauer unter Druck - hier werden Gewinne mitgenommen, die Kursverluste sind aber deutlich moderater als bei der Kion Aktie selbst.
Für das laufende Jahr peilt das Unternehmen nur noch einen Umsatz zwischen 7,4 Milliarden Euro und 7,7 Milliarden Euro an statt bisher erwarteter bis zu 7,95 Milliarden Euro. Auch der Auftragseingang wird mit 7,55 Milliarden Euro bis 7,9 Milliarden Euro unter den Erwartungen liegen. Die operative Gewinnprognose reduziert Kion von bis zu 800 Millionen Euro auf die Spanne zwischen 715 Millionen Euro und 765 Millionen Euro. Mit 320 Millionen Euro bis 370 Millionen Euro wird der Free Cashflow 50 Millionen Euro unter den bisherigen Erwartungen liegen. Auslöser seien „Investitionszurückhaltung und Verzögerungen bei Vergabe von Projekten durch Kunden im Segment Supply Chain Solutions”, so der Konzern am Donnerstag.
Lohnte der Dematic-Kauf?
Nach neun Monaten weist der Konzern einen Anstieg beim Auftragseingang von 4,05 Milliarden Euro auf knapp 5,7 Milliarden Euro aus. Zugleich kletterte der Umsatz von 3,85 Milliarden Euro auf 5,68 Milliarden Euro. Auf bereinigter Basis meldet Kion einen Neunmonatsgewinn vor Zinsen und Steuern von 561,8 Millionen Euro im Vergleich zu 366,1 Millionen Euro zuvor. Kion profitierte dabei von der Dematic-Übernahme, wir berichteten.
In einer ersten Reaktion bleiben die Analysten der Citigroup trotz der Gewinnwarnung gelassen und bestätigen ihre Kaufempfehlung für die Kion Aktie. Das Kursziel wird weiterhin bei 93 Euro gesehen. Insgesamt sieht die Citigroup das Papier aufgrund des Trends zur Automatisierung positiv, man will aber Nachweise sehen, dass sich die Dematic-Übernahme lohne. Von der Commerzbank kommen ein „Hold” und ein Kursziel von 80 Euro für die Kion Aktie - auch diese Einstufungen werden bestätigt. Die Zahlen seien schwach, zudem habe die Gewinnwarnung einen Beigeschmack, da der Konzern eigentlich das Investorenvertrauen sich als hohes Ziel gesetzt habe.