Ausrüstungsinvestitionen bleiben wichtige Säule des BIP-Wachstums in den USA - Commerzbank Kolumne
Die US-Unternehmen sind so gut ausgelastet wie lange nicht. Um zusätzliche Nachfrage zu befriedigen, müssen nun die Unternehmen Kapazitäten erweitern und ihre Produktivität steigern – d.h. sie müssen mehr investieren. Daher überrascht es nicht, dass die Bestellungen für Investitionsgüter sich seit einem Jahr im Aufwind befinden. Im August lag der Zuwachs bei den Auslieferungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge ggü. dem Vormonat bei 0,7%. Das entspricht auch dem über mehrere Monate hinweg gerechneten Durchschnitt. Folglich dürften die Ausrüstungsinvestitionen im dritten Quartal annualisiert um über 8% zugelegt haben.
Anleihen
Deutschland: GFK-Verbrauchervertr. (Okt), 8:00Uhr
Euroraum: EU-Vertrauensindikatoren (Sep), 11:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
Deutschland: Preisdaten Bundesländer (Sep), heute
Gestern kamen Staatsanleihen weltweit deutlich unter Druck. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg zwischenzeitlich um 7 Bp. auf 0,48%, die 2-jähriger Bundesanleihen um 3 Bp. auf -0,69%. Gründe für den Renditeanstieg liegen vor allem in den USA. So stellte US-Präsident Trump die lang erwarteten Steuersenkungspläne vor. Danach soll der Spitzensteuersatz der Einkommensteuer auf 35%, der Spitzensteuersatz von Unternehmen auf 20% sinken. Sollte die Steuerreform eine Mehrheit im Kongress finden, wäre es die erste große Reform der neuen US-Regierung. Diese könnte die US-Wirtschaft deutlich unterstützen. Außerdem belasteten die Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen die Staatsanleihen. Sie hatte am Dienstagabend davor gewarnt, die Zinswende zu langsam zu vollziehen, weil sonst eine Überhitzung am Arbeitsmarkt drohen könnte. Außerdem belasteten kräftige US-Daten wie die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter die Rentenmärkte, die Auftragseingänge stiegen im August mit +1,7% M/M stärker als erwartet(siehe im Blickpunkt). Die Aussicht auf Steuersenkungen sowie die Rede von Fed-Chefin Yellen weckten Zinserhöhungserwartungen für Dezember. Eingepreist wird eine Erhöhung um 25 Bp. zu 73%, Anfang September lag sie noch bei 20%. Die Zinserhöhungserwartungen in den USA beflügelten vor allem den US-Dollar. Der EUR, der schon in den letzten Tagen nachgegeben hatte, schwächte sich gestern auf 1,1719 USD weiter ab. Ein schwächerer EUR wiederum kommt der EZB entgegen, da dadurch die Importpreise ansteigen könnten. Heute werden die Verbraucherpreise in den deutschen Bundesländern gemeldet.
Aktien
Hennes & Mauritz, Ergebnis Q3
Merck KGaA, Kapitalmarkttag
Rocket Internet, Ergebnis H1
Tui, Buchungs-Update
Die Aktienmärkte in Europa tendierten zur Wochenmitte mit Ausnahme der Börse in der Schweiz (SMI-Index: -0,2%) freundlich. Den mit Abstand größten Indexgewinn erzielte der spanische Ibex-Index mit einem Plus von 1,8%. Neben soliden Vorgaben aus Asien sorgten vor allem der gestiegene Ölpreis, der häufig ein Indiz für eine robuste globale Wirtschaft ist sowie der erneut schwächere Euro für Rückenwind. In diesem Umfeld gewann der Dax 0,4% und nahm damit weiter Kurs auf sein historisches Hoch bei 12.951 Punkten (20. Juni 2017). Gesucht waren im deutschen Leitindex vor allem Bankwerte. So stieg der Kurs der Commerzbank um 2,9% (Deutsche Bank: +2,7%). Verantwortlich hierfür zeichnete v.a. die deutlich gestiegene Rendite für die 10jährige deutsche Staatsanleihe. Die jüngsten Äußerungen der US-Notenbankchefin Janet Yellen deuteten auf eine weitere Leitzinserhöhung in den USA noch in diesem Jahr hin. Gefragt war auch die Aktie von Siemens (+1,2%), die insbesondere von der deutsch-französischen Zugfusion profitierte. Auf europäischer Sektorenebene waren vor allem Aktien aus dem Bereich Banken gefragt, die im Schnitt um 2% zulegen konnten. Am Ende der Performanceskala rangierte der Bereich Immobilien, dessen Indexmitglieder im Schnitt um 0,7% nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten am Mittwoch freundlicher. Der Dow Jones-Index gewann 0,3% und profitierte v.a. von den geplanten Steuersenkungen für Unternehmen und Verbraucher. Auf Sektorenebene (S&P 500-Index) waren insbesondere Finanzwerte gefragt, die im Schnitt um 1,3% stiegen. Versorgeraktien verloren dagegen durchschnittlich 1,3%. Die Börsen in Asien tendierten heute Morgen uneinheitlich. Der Nikkei 225-Index gewann 0,5%.