ProSiebenSat.1: Aktie bricht ein - der Konzern wird zur Baustelle
Im Handel am Dienstagmorgen steht die Aktie von ProSiebenSat.1 massiv unter Druck. Aktuell verliert der DAX-Titel im XETRA-Handel 13,32 Prozent an Wert und notiert bei 28,33 Euro, das bisherige Tagestief liegt bei 28,165 Euro. Der Grund für den Kurssturz ist eine Unternehmensnachricht vom gestrigen Abend, in der unter anderem von schwächer als erwartet ausfallenden Werbeeinnahmen im TV-Geschäft berichtet wird.
Man rechne „nunmehr im dritten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang für das Segment Broadcasting German-speaking im mittleren einstelligen Prozentbereich”, so ProSiebenSat.1 - im Vorjahreszeitraum fielen noch 472 Millionen Euro an. Bisher erwarteten die Süddeutschen einen Umsatzanstieg in dem Segment. Entwicklungen in den Segmenten TV-Distribution und Content Production sowie im Digitalgeschäft sollen jedoch dafür sorgen, dass sich der Gesamtumsatz des TV-Konzerns im laufenden Quartal von 857 Millionen Euro im mittleren einstelligen Prozentbereich erhöhen soll.
Börsengänge von Konzernteilen möglich
Auch für das Gesamtjahr wird der Ausblick bestätigt. Der Vorjahresumsatz von knapp 3,8 Milliarden Euro soll mindestens im hohen einstelligen Prozentbereich steigen, so ProSiebenSat.1, zudem soll ein nicht näher bezifferter Gewinnanstieg im Vergleich zu den 536 Millionen Euro des Jahres 2016 erzielt werden. Den außerordentlichen Gewinn von 319 Millionen Euro aus dem Verkauf von Etraveli kompensieren andere Ergebniseffekte, die vor allem aus Abschreibungen auf das Programmvermögen bestehen. „ProSiebenSat.1 bestätigt ferner die kommunizierte Dividendenpolitik und den Zielkorridor für den Verschuldungsgrad”, so der DAX-Konzern weiter.
Darüber hinaus will die Gesellschaft restrukturieren: „Ziel ist es, die Konzernstruktur auf eine sich dynamisch entwickelnde Medienlandschaft auszurichten und den Shareholder-Value zu maximieren. Schwerpunkt dieser Überprüfung ist eine mögliche Kombination der Segmente Broadcasting German-speaking und Digital Entertainment zu einem gemeinsamen Entertainment-Segment”, so ProSiebenSat.1 zum anstehenden Umbau. In dessen Rahmen sondiert man mögliche Merger und Joint-Ventures sowie Börsengänge von Teilen des Unternehmens. Am 9. November sollen hierzu weitere Details genannt werden.
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