Daimler Aktie: Im Bann der Baisse und des „Dieselgipfels”
Schon seit geraumer Zeit macht die Daimler Aktie keine gute Figur. Jüngste Entwicklungen lassen erahnen, dass sich dieses Bild auch nicht so schnell ändern wird. Im Laufe des Jahreshatte sich unterhalb des Jahreshochs bei 73,23 Euro ein starker Widerstand gebildet, an dem letztlich Ende März bei 73,00 Euro eine bisher ungebrochene Baissebewegung entstanden ist. Ihr bisheriges Verlaufstief hat diese Bewegung in dieser Woche bei 59,01 Euro gesehen. Der Blick auf die vergangenen drei Handelstage zeigt, dass sich um 59,01/59,09 Euro Unterstützung gezeigt hat. Jüngste Verkaufssignale bei der Daimler Aktie an der Unterstützungsmarke bei 61,25/61,61 Euro sowie an der breiten Supportmarke zwischen 60,02/60,14 Euro und 60,55/60,65 Euro konnte die Daimler Aktie aber nicht neutralisieren. Im Gegenteil: Gestern misslang ein Ausbruchsversuch, die Aufwärtsbewegung stoppte bei 60,19 Euro und der XETRA-Schlusskurs wurde bei 59,85 Euro (+0,94 Prozent) notiert.
Mit der Entwicklung bleiben die jüngsten charttechnischen Verkaufssignale weiter aktiv. Ein Anstieg zurück über die genannten Hürden, insbesondere den Bereich zwischen 60,02/60,14 Euro und 60,55/60,65 Euro, könnte zu einer deutlicheren Erholungsbewegung der Daimler Aktie führen. Knapp oberhalb von 61,25/61,61 Euro findet sich um 61,84/61,88 Euro eine ergänzende charttechnische Hürde. Erst ein Ausbruch hierüber gibt dem Chart ein klar besseres Bild. Scheitert der Daimler Aktienkurs weiter an den Hürden oberhalb von 60 Euro, dürfte der Druck auf den Bereich oberhalb von 59 Euro stark zunehmen. Zwischen 55,10 Euro und 5,19/57,01 Euro und vor allem oberhalb von 50,83 Euro - dem Jahrestief 2016 - zeigen sich stärkere Unterstützungen für die Daimler Aktie.
„Dieselgipfel” in Berlin
Bleibt der Blick auf die politische Lage: Am Mittwoch wollen Vertreter der Autoindustrie mit Politikern in Berlin um Fragen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal verhandeln. Am Teilnehmerkreis des „Dieselgipfels” gibt es aber auch Kritik, Verbrauchervertreter scheinen dabei keine Rolle zu spielen. Drohende Fahrverbote in Großstädten wie Stuttgart und vor allem die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen werden die dringendsten Fragen sein, die es zu beantworten gilt. Vor allem die Nachrüstfrage ist umstritten: Die Wirksamkeit der Softwareupdates, mit denen sich die Autoindustrie aus der Affäre zu ziehen versucht, wird von Experten angezweifelt, die stattdessen Umbauten an den Autos selbst zur Abgasreinigung ins Spiel bringen. Das würde für die Autoindustrie, die die Nachbesserungen finanzieren soll, allerdings ungleich teurer.