Enterprise Holdings: War dies der große Wurf?
Investoren hatten bei Enterprise Holdings heute mit einem Ratingbericht von Creditreform gerechnet. Ende Juli hatten die Briten mitgeteilt, dass es Probleme mit der Tochter Enterprise Insurance gebe. Diese werde abgewickelt. Daraufhin hat Creditreform das Rating ausgesetzt. Mitte August gab es ein Treffen zur Ratingprüfung. Dort wollte Enterprise Holdings Zahlen und einen aktualisierten Businessplan vorlegen. Fragen unserer Redaktion im Vorfeld zu möglichen Abschreibungen, einem finanziellen Schaden oder der Gewährleistung der künftigen Zinszahlungen hat das Unternehmen mit Verweis auf das Treffen mit Creditreform nicht beantwortet.
Heute wird klar, dass es noch kein Folgerating gibt. Bei Enterprise Holdings arbeitet man weiter an einer Alternative zur Enterprise Insurance. Dabei soll die Andeva Underwriting Agency in einen konzerneigenen Managing General Agent umgewandelt werden. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Im Juli plante Vorstandschef Andrew Flowers Gespräche mit dem Versicherungsmarkt. Dabei wollte er sich auch die Unterstützung eines Rückversicherers sichern. Dazu wird heute nichts gesagt.
Der Prozess für das Folgerating von Creditreform wird dann fortgesetzt werden, wenn die neue Struktur steht und Andeva als Managing General Agent operativ arbeitet.
Ende September muss Enterprise Holdings für die bis 2017 laufende Anleihe an die Investoren Zinsen zahlen. Dieses Geld liegt auf einem Sonderkonto bereit. Auf dem Konto befinden sich fast 2,9 Millionen Euro, die Zinszahlung lag bei der letzten Auszahlung bei rund 2 Millionen Euro. Laut Unternehmen reicht der Betrag für alle noch ausstehenden Zinszahlungen bis zur Fälligkeit der Anleihe im September 2017.
Ende Juli meldete Enterprise Holdings auf diesem Sonderkonto ein Guthabensaldo von 3,427 Millionen Euro. Es gibt keine Informationen darüber, warum sich der Betrag auf dem Konto um mehr als 0,5 Millionen Euro verringert hat.
Die im März 2017 anstehende nächste Zinszahlung für die 2020 auslaufende Anleihe ist teils gesichert. Auf diesem Sonderkonto liegen aktuell 1,135 Millionen Euro. Ende Juli lag das Guthabensaldo bei 735.000 Euro. Es gab in der Zwischenzeit eine Einzahlung von 400.000 Euro.
Die bis 2020 laufende Anleihe legt heute in Frankfurt 42,4 Prozent auf 17,8 Prozent zu. Die 2017 auslaufende Anleihe gewinnt in Frankfurt 35,0 Prozent auf 29,7 Prozent.