Ming Le Sports: Nächstes China-Drama an der Frankfurter Börse
Mit chinesischen Aktien, die an der Frankfurter Börse ihre Hauptnotierung haben, hatten Investoren bisher wenig Glück. Ming Le Sports ist da nur das letzte Glied einer Kette von Pleiten, Pech und Pannen: Die Gesellschaft ist überschuldet, der Aktienkurs des Unternehmens, eh schon tief im Pennystockniveau verwurzelt, rauscht heute nochmals um mehr als ein Drittel auf 0,101 Euro in die Tiefe.
Das Drama präsentiert Ming Le Sports in drei Akten: Eine erste Adhoc-Mitteilung der Chinesen hat die Abberufung des Konzernvorstands Siliang Ding mit sofortiger Wirkung zum Thema. Warum man sich zu dieser Maßnahme entschieden hat, teilen die Asiaten nicht mit. Dann legt das Unternehmen vorläufige Zahlen für das Jahre 2013 und 2014 vor – die Jahreszahlen sind keine Schreibfehler. Für 2013 wird man einen Verlust von 19,8 Millionen Euro ausweisen, was eine Überschuldung zur Folge hat. Im Einzelabschluss nach HGB für 2014 weist man mehr als 0,4 Millionen Euro Verlust aus.
„Ein Konzernabschluss der Ming Le Sports AG für das Geschäftsjahr 2013 wird gemäß § 296 HGB nicht aufgestellt, weil gegenwärtig noch immer faktisch kein beherrschender Einfluss auf die Tochtergesellschaften in China ausgeübt werden kann“, meldet Ming Le Sports, das gilt auch für 2014.