Nord LB – Deutscher Arbeitsmarkt: Zenit erreicht?
Die Bundesagentur für Arbeit meldete heute Morgen für den Berichtsmonat Februar einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Saisonal bereinigt gab es einen Abbau von 10.000 Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquote blieb damit auf niedrigen 6,2%.
Es lässt sich also abermals festhalten, dass der Arbeitsmarkt – noch – dem kühleren globalen Konjunkturklima trotzt.
Eine etwas geringere Dynamik zeichnet sich nun dennoch so langsam ab. Dies zeigt der Stellenachfragenindex der Bundesanstalt für Arbeit. Dieser gab im Februar leicht nach. Die zuletzt rückläufige Industrieproduktion wie auch der Rückgang der Exporte (beide Dezember) bedeuten alles andere als Rückenwind. Auch die Konjunkturfrühindikatoren vom ZEW und dem ifo-Institut verzeichneten im Februar Rückgänge. Insofern sollten wir uns darauf gefasst machen, dass der Zenit wahrscheinlich erreicht ist. Da der Arbeitsmarkt ein nachlaufender Indikator ist, wird es allerdings noch eine Weile dauern, bis sich größere Veränderungen ergeben.
Der robuste Arbeitsmarkt ist über den Binnenkonsum bislang ein Wachstumsträger. Die aktuellen Zahlen sprechen dafür, dass dies vorerst so bleibt. Die geringere Dynamik der Einzelhandelsumsätze im Januar zeigt allerdings, dass es auch hier durchaus Risiken gibt.
Der deutsche Aktienmarkt reagierte kaum auf die Veröffentlichung. Das beherrschende Thema sind dort eher die chinesischen PMIs, die heute wenig berauschend ausgefallen sind und somit die Erwartungen an weitere Stimuli wecken. Die chinesische Notenbank lieferte bereits gestern mit der Senkung des Mindestreservesatzes und heute mit einem etwas festeren CNY-Fixing eventuell erste Indizien. Dies manifestiert sich auch im weiter erholenden Ölpreis, der ebenfalls von den Börsen positiv aufgenommen wird. Zudem ist die OPEC-Rohölproduktion im Februar wohl gefallen – ein weiterer preistreibender Faktor.