Raiffeisen: Kraft Heinz, Verbund, Wienerberger und Staatsanleihen im Blickpunkt
Das G20-Treffen übers Wochenende brachte außer Lippenbekenntnissen wie zu erwarten keine greifbaren Resultate. Dafür bringt diese Woche die wichtigsten US-Wirtschafsdaten: ISM-Index morgen, Dienstleistungs-ISM am Donnerstag und Arbeitsmarktbericht am Freitag. Heute startet die US-Datenwoche aber noch ruhig, veröffentlicht werden Immobiliendaten und der Chicago PMI (deutlicher Rückgang erwartet, weil zuletzt weit über dem Niveau der übrigen Unternehmensumfragen, das ändert nichts an unserer Erwartung einer Verbesserung beim morgigen ISM-Index!). In der Eurozone stehen heute die Verbraucherpreisdaten für Februar an: wir erwarten, dass die Jahresrate wieder unter 0 zurückfällt (-0,1 % oder sogar -0,2 % p.a.), was die (jetzt schon überzogenen) Erwartungen an die EZB noch weiter anfeuern könnte. US-Staatsanleihen notieren heute Morgen praktisch unverändert zum Freitagsschluss, detto EUR/USD. Der JPY machte dagegen seine ganze Freitags-Abwertung zum USD wieder gut, nachdem am G20-Treffen mit einem Seitenblick auf Japan vor einem Abwertungswettlauf gewarnt worden war. Die Wahlen in Irland führten zum Verlust der Regierungsmehrheit der zuletzt amtierenden Koalition (sogar noch deutlicher als erwartet). Koalitionsverhandlungen dürften schwierig werden, Neuwahlen si nd nicht ausgeschlossen, stellen aus unserer Sicht aber keine Bedrohung für die ausgezeichnete irische Konjunkturentwicklung dar. Am Staatsanleihenmarkt emittiert heute Litauen.
Aktienmärkte
Die US-Aktienmärkte haben am Freitag eine Verschnaufpause eingelegt. Sorgten anfangs noch erfreuliche US-Konjunkturdaten, weiter anziehende Ölpreise sowie die Hoffnung auf wirtschaftliche Stützungsmaßnahmen in China für weiter steigende Kurse, so drängten sich dann im Sitzungsverlauf Ängste hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen in den Vordergrund. Mit Blick auf die (aus)laufende US-Berichtssaison überraschte der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz sowie der Einzelhandelskonzern J.C.Penney mit ihren jüngsten Geschäftszahlen positiv. Beim Modehändler Gap hingegen enttäuschte der Ausblick. Der japanische Aktienmarkt hat den heutigen Handelstag mit leichten Kursverlusten beendet. Zu Gewinnmitnahmen kam es vor allem bei exportorientierten Titeln. Diese Woche werden vor allem am Donnerstag und Freitag wichtige US-Konjunkturdaten im Blickpunkt der Anleger stehen. In Europa legen noch einige namhafte Unternehmen ihre Quartalsbilanzen vor. Allerdings von dieser Seite sind keine marktrelevanten Impulse zu erwarten. Erste Indikationen lassen heute an den europäischen Aktienmärkten einen schwächeren Handelsstart erwarten.
Credit
Im Laufe der letzten Woche waren vor allem deutliche Einengungen der Risikoprämien am Credit-Derivate-Markt (iTRAXX Indizes) zu beobachten, während die Spreads der Kassabondindizes nur geringfügig und vereinzelt (Non-Financials) Einengungen verzeichnen konnten. Die selektive Vorgangsweise der Credit-Investoren ist selbst bei einem sehr dünnen Primärmarkt zu beobachten. So stieß Solera für das Angebot einer Dualtrancheanleihe letzte Woche auf verhaltene Nachfrage bei Investoren. Dementsprechend adaptierte das Unternehmen sein Angebot und verzichtete unter anderem auf die Platzierung einer EUR Tranche und erhöhte die Rendite der geplanten USD Tranche (USD 1,28 Mrd., Caa1/B-, Laufzeit 8 Jahre) um bis zu 0,67 % auf eine Bandbreite von 11,47-11,67 %. Das Pricing soll heute erfolgen. Ratings: Nachdem bereits Moody’s das Verbund AG Rating (Baa1) auf eine mögliche Herabstufung überprüft, setzte auch S&P am Freitag im Zuge einer europaweiten Ratingüberprüfung der integrierten Versorger denselben Schritt bei Verbund AG (BBB+). Hingegen stufte Moody’s am Freitag die Wienerberger AG Ratings um eine Stufe herauf (stabiler Ausblick) – Ba1 (Senior Unsecured Rating), Ba3 (Junior Subordinated/Hybrid). Als Grund hierfür werden die positive operative Entwicklung im Geschäftsjahr 2015 sowie ein erwartet anhaltend positiver Trend von Moody’s genannt.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Daten der Wochen dürften auf moderaten Wirtschaftsabschwung hindeuten
- PL: Regierung rechnet damit, dass 75 % des Kindergeldes für Konsum ausgegeben werden
- RO: Staatlicher Haushaltsüberschuss im Januar bei 0,6 % des BIP
- HR: Reales BIP stieg im 4. Quartal 2015 um 1,9 % p.a.
- RU: Finanzministerium sieht Einfluss der RUB-Abwertung auf VPI bei 2,5 Prozentpunkten