Manz: Der Befreiungsschlag? Shanghai Electric steigt ein – Solarsparte bleibt
Die chinesische Shanghai Electric Group wird neuer Großaktionär bei Manz. Der Reutlinger Anlagen. Und Maschinenbauer wird eine Kapitalerhöhung durchführen, in deren Rahmen die Asiaten bei der Gesellschaft einsteigen werden. Die Kapitalerhöhung soll 43 Prozent des aktuellen Grundkapitals ausmachen, Konzerngründer – und Chef Dieter Manz sowie Ulrike Manz werden ihre Bezugsrechte nicht ausüben, zusammen 39 Prozent der Bezugsrechte. Shanghai Electric wird alle nicht bezogenen Aktien erwerben. Der Bezugspreis solle marktnah, nicht aber über 40 Euro liegen. Die Manz Aktie hat den Handel am Freitag bei 37,35 Euro mit 5,84 Prozent im Plus beendet, der Manz-Konzern kommt damit auf einen Börsenwert von mehr als 202 Millionen Euro.
Abzuwarten bleibt, wie hoch nach der Kapitalerhöhung die tatsächliche Beteiligungsquote des neuen Manz-Kooperationspartners ausfallen wird – mindestens 29,9 Prozent dürften es laut der nun abgeschlossenen Vereinbarung allerdings werden. Darüber hinaus sichern sich die Chinesen allerdings einen weitergehenden Einfluss beim süddeutschen Konzern: Shanghai Electric könne zu einem Zeitpunkt nach der Kapitalerhöhung „von Dieter Manz den Abschluss einer Stimmbindungsvereinbarung verlangen“, teilen die Reutlinger mit. Eine solche Vereinbarung könnte dazu führen, dass die Asiaten ein Pflicht-Übernahmeangebot abgeben müssen (Details hierzu: hier klicken).
Trotz eines möglichen Kontrollwechsels bleibt Dieter Manz Vorstandschef – der Aufsichtsrat hat seinen Vertrag um fünf Jahre verlängert. Die Manz-Familie bleibt auch zukünftig einer der Großaktionäre der Gesellschaft, offen bleibt, mit welcher Beteiligungsquote.
Verlustträchtige Solarenergiesparte wird weitergeführt
Auch die Zukunft der Verluste produzierenden Solarenergiesparte ist mit dem Einstieg des chinesischen Partners entschieden – hier hatten sich die Süddeutschen alle Optionen offen gelassen, bis hin zur Schließung der Sparte. Dazu wird es nun nicht kommen, wie Manz am Sonntag mitteilt: „Der Vorstand der Manz AG hat heute im Zuge seiner Prüfung der strategischen Optionen für den Geschäftsbereich Solar ferner entschieden, die CIGS-Technologie fortzuführen“, heißt es stattdessen vom Konzern. In der Sparte hofft der Maschinenbauer seit langem auf Großaufträge. Zuletzt hatte man ein Sparprogramm beschlossen, um aus den roten Zahlen herauszukommen.
Mehr zu den Auswirkungen der heutigen Nachrichten auf den Manz-Aktienkurs und zu den Reaktionen von Analysten lesen sie am Montag auf www.4investors.de.