DGAP-News: Kirchhoff Consult AG: Die praktische Ausgestaltung des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes bei den Dax 30-Unternehmen: Ein Gesetz - unterschiedliche Interpretationen
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Kirchhoff Consult AG: Die praktische Ausgestaltung des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes bei den Dax 30-Unternehmen: Ein Gesetz - unterschiedliche Interpretationen
08.05.2018 / 13:50
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DIE PRAKTISCHE AUSGESTALTUNG DES CSR-RICHTLINIE-UMSETZUNGSGESETZES BEI DEN DAX 30-UNTERNEHMEN: EIN GESETZ - UNTERSCHIEDLICHE INTERPRETATIONEN
DAX 30-STUDIE VON KIRCHHOFF CONSULT, WARTH & KLEIN GRANT THORNTON UND FACHHOCHSCHULE WEDEL
Rund die Hälfte der Unternehmen platzieren die Pflichtangaben über nichtfinanzielle Informationen innerhalb des Geschäftsberichts bzw. Integrierten Berichts
Große Unterschiede beim Umfang nichtfinanziellen Erklärungen bzw. nichtfinanziellen Berichte: Von 8 bis 93 PDF-Seiten
Nur ein Unternehmen hat ihre nichtfinanzielle Erklärung nicht inhaltlich durch einen Wirtschaftsprüfer prüfen lassen
Hamburg, 8. Mai 2018 - Die Hamburger Agentur für Finanz- und Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult AG, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton AG und die Fachhochschule Wedel haben die erste Studie zur praktischen Ausgestaltung des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (CSR-RLUG) bei den DAX 30-Unternehmen durchgeführt. Dabei wurden alle 27 der DAX 30-Unternehmen betrachtet, deren Geschäftsjahr das Kalenderjahr 2017 ist und die damit bis Ende April 2018 verpflichtet waren, erstmalig nach dem CSR-RLUG eine nichtfinanzielle Erklärung (NFE) bzw. einen nichtfinanziellen Bericht (NFB) zu veröffentlichen.
Unternehmen berichten in unterschiedlicher Form
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der gesetzliche Spielraum zur Verortung voll genutzt wird. Etwas mehr als die Hälfte der analysierten DAX 30-Unternehmen platzieren ihre NFE/ihren NFB innerhalb des Geschäftsberichts bzw. Integrierten Berichts. Vier davon platzieren die NFE als eigenes Kapitel im Lagebericht. Fünf weitere Unternehmen integrieren ihre NFE in den Lagebericht und sechs verorten ihren NFB außerhalb des Lageberichts als eigenständiges Kapitel. Zwölf DAX 30-Unternehmen machen von der Möglichkeit Gebrauch, ihren NFB außerhalb des Geschäftsberichts bzw. Integrierten Berichts zu veröffentlichen. Dabei veröffentlichten fünf der Unternehmen ihren NFB als separates PDF. Weitere sechs platzieren ihn innerhalb ihres Nachhaltigkeitsberichts und ein Unternehmen gibt an, dass ihr gesamter Nachhaltigkeitsbericht der NFB ist. "Dass ein Gesetz in der Praxis so unterschiedlich interpretiert wird, zeigt die große Verunsicherung bei einigen Unternehmen. Die nichtfinanzielle Erklärung sollte nicht als lästige Gesetzesanforderung verstanden werden, sondern als Chance, das langfristig angestrebte, nachhaltige Handeln des Unternehmens aufzuzeigen", Founder und CEO der Kirchhoff Consult AG.
Umfang der nichtfinanziellen Berichterstattung variiert stark
Um die inhaltlichen Anforderungen des CSR-RLUG zu erfüllen, berichten die analysierten DAX 30-Unternehmen in einem unterschiedlichen Umfang. Die Bandbreite der veröffentlichten NFEs/NFBs reicht von 8 bis 93 PDF-Seiten; der Median liegt bei 13,5 PDF-Seiten. Um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen grafisch aufwendig gestalteten und stark textlastigen Publikationen herzustellen, lassen sich die Inhalte der untersuchten, in sich geschlossenen NFEs/NFBs auf Normseiten von 1.500 Zeichen pro Seite umrechnen. Dies ergibt bei den betrachteten 16 Unternehmen mit einer geschlossenen NFE/einem geschlossenen NFB einen Median von 37,5 Normseiten - in einer Spanne von 13 bis 191 Normseiten.
Der Grund für den unterschiedlichen Umfang der NFEs und NFBs liegt zum einen an den unterschiedlich detaillierten Ausführungen der Inhalte. Zum anderen auch daran, in wieweit von der Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, auf andere Inhalte des Lageberichts zu verweisen. Zum Beispiel auf die Beschreibung des Geschäftsmodells - eine Pflichtangabe nach dem CSR-RLUG. Die meisten der analysierten DAX 30-Unternehmen nutzen die Möglichkeit des Verweises, einige beschreiben das Geschäftsmodell nur kurz und verweisen ebenfalls auf den Lagebericht. Nur sieben verzichten gänzlich auf den Verweis und beschreiben das Geschäftsmodell vollständig im NFB.
Externe Prüfung der Pflichtangaben bevorzugt
Zwar zeigt sich bei den DAX 30-Unternehmen eine große Bandbreite hinsichtlich des Umfangs ihrer nichtfinanziellen Pflichtangaben, bezüglich der inhaltlichen Prüfung herrscht aber weitgehend Einigkeit. 26 der analysierten 27 Unternehmen lassen ihre NFE/NFB freiwillig von einem Wirtschaftsprüfer inhaltlich prüfen. "Damit wird der Aufsichtsrat in seiner Kontrollfunktion unterstützt und die Qualität der Informationen gegenüber den Anspruchsgruppen untermauert", betont Philipp Killius, Head of Corporate Social Responsibility der Kirchhoff Consult AG. Drei der DAX 30-Unternehmen lassen den Wirtschaftsprüfer sogar mit hinreichender Sicherheit prüfen, d. h. mit einem positiv formulierten Pru?fungsurteil und umfangreichen Pru?fungshandlungen. Der Rest wählt - wie bisher u?blich fu?r die Unternehmen, die ihre CSR-Berichterstattung u?berhaupt pru?fen lassen - eine Pru?fung mit begrenzter Sicherheit.
Die Studie mit ihren ausführlichen Ergebnissen finden Sie hier.
Hintergrund zum CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz
Das im März 2017 in Deutschland verabschiedete CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz verpflichtet große Unternehmen von öffentlichem Interesse mit mehr als 500 Mitarbeitern dazu, über wesentliche nichtfinanzielle Belange Auskunft zu geben. Die Berichterstattung ist erstmalig für Geschäftsjahre erforderlich, die nach dem 31. Dezember 2016 begonnen haben. Sie umfasst Angaben zu Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelangen, zur Achtung der Menschenrechte und zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung.ÜBER KIRCHHOFF
Die Kirchhoff Consult AG ist ein Team von Spezialisten in den Bereichen Capital Markets, Corporate Communications und Corporate Social Responsibility. Das Unternehmen ist führend in der Konzeption und Gestaltung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten, der Unterstützung von Investor Relations und Begleitung von Börsengängen sowie in der Strategieentwicklung und Kommunikation von unternehmerischer Verantwortung. In den Kompetenzfeldern Advisory, Design, Digital und Film entwickeln über 60 Mitarbeiter ganzheitliche Lösungsansätze für Kunden aller Größen und Branchen. Kirchhoff Consult ist ein klimaneutrales Unternehmen mit Standorten in Hamburg, Frankfurt, München, Wien, Istanbul und Bukarest.ÜBER WARTH & KLEIN GRANT THORNTON
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