Wann ist eine Kalorie keine Kalorie?
DGAP-Media / 15.12.2016 / 15:14
Mandeln: Wann ist eine Kalorie keine Kalorie?
Forscher entdecken, dass ganze und gehackte Mandeln
mit Blick auf die Verdaulichkeit weniger Kalorien enthalten als vermutet
Modesto, CA (2016) - Neue Daten vom US Department of Agriculture (USDA)
zeigen, dass sowohl geröstete als auch ungeröstete Mandeln weniger Kalorien
enthalten als ursprünglich vermutet. Zudem hängt laut USDA die Kalorienzahl
in erheblichem Maße von der Darreichungsform ab . Die von USDA
Wissenschaftlern des Argricultural Research Service (ARS) durchgeführte und
vom Almond Board of California gemeinsam finanzierte Studie zeigt, dass die
Teilnehmer im Vergleich zu der auf Nährwerttabellen angegebenen
Kalorienzahl beim Verzehr ganzer ungerösteter Mandeln 25 % und beim Verzehr
ganzer gerösteter Mandeln 19 % weniger Kalorien aufnahmen.
Dr. David Baer und sein Team vom Agricultural Research Service (ARS) des
USDA führten auf Basis einer neuen Methode eine kontrollierte Studie durch,
um die Kalorienaufnahme beim Verzehr von Mandeln unter Berücksichtigung der
Bioverfügbarkeit zu messen. Mithilfe dieser Methode konnten sie die Zahl
der tatsächlich durch Mandeln aufgenommenen und verdauten Kalorien
bestimmen.
Normalerweise werden Kalorien anhand der sogenannten Atwater-Faktoren
gemessen, die jedem Gramm Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate eine geschätzte
Kalorienzahl zuordnen. "Wir haben in unserer Studie die Messmethode nach
Atwater ausgeweitet, um die Kalorienmenge bestimmter, einzelner
Nahrungsmittel zu bestimmen", erläutert Dr. Janet Novotny, die dem Team als
Physiologin und Mathematikerin angehört. "Durch Messung der Energieaufnahme
und -abgabe der Teilnehmer lässt sich dabei die Zahl der Kalorien
bestimmen, die mit einem bestimmten Nahrungsmittel aufgenommen und verdaut
werden - in diesem Fall eben Mandeln."
2012 führte die Forschergruppe ihre erste Studie an ganzen gerösteten
Mandeln durch. Diese ergab seinerzeit, dass Mandeln weniger Kalorien
liefern als gedacht. Bei der aktuellen Studie wurde auch die
Kalorienbereitstellung durch andere Darreichungsformen von Mandeln
untersucht. Außerdem wurde die Messung der Kalorienaufnahme beim Verzehr
ganzer gerösteter Mandeln repliziert. Das Team fand so heraus, dass ganze
ungeröstete Mandeln 25% weniger Kalorien liefern als erwartet. Bei ganzen
gerösteten Mandeln waren es 19% weniger. Bei gehackten gerösteten Mandeln
lag die Kalorienzahl um 17% unter dem erwarteten Wert, wobei die Abweichung
zwischen ganzen und gehackten gerösteten Mandeln statistisch gesehen keine
Relevanz hat. Die bei Mandelbutter gemessenen Kalorienwerte wichen nicht
von den nach der Atwater-Methode erzielten Ergebnissen ab.
Wie kommt es zu der Abweichung zwischen den beiden Kalorienmessmethoden?
Die nach den Atwater-Faktoren bestimmten Kalorienwerte für Mandeln können
nach oben abweichen, weil die Methode nicht berücksichtigt, dass längst
nicht alle in Mandeln enthaltenen Kalorien dem Körper zugänglich sind.
Durch den Kauprozess werden Mandeln nicht vollständig zerkleinert, sodass
sie anschließend, während des Verdauungsvorgangs auch nicht vollständig
absorbiert werden können.
Und wie kommt es zu der Kaloriendifferenz zwischen den verschiedenen
Darreichungsformen? Viele der Erkenntnisse beziehen sich auf die
Partikelgröße nach dem Kau- und Verdauungsprozess. Je größer die Partikel
nach dem Kauvorgang sind, desto schwerer ist es für die Verdauungsenzyme,
ihre Kalorien nutzbar zu machen. So werden mehr Mandelreste ausgeschieden
und es werden weniger Kalorien aufgenommen. Das stimmt auch im
Umkehrschluss: Je kleiner die Partikel sind, desto mehr Mandelzellen sind
den Verdauungsenzymen ausgesetzt. Also werden auch hier mehr Kalorien
aufgenommen. Neben dem Kauvorgang können sich auch mechanische
Verarbeitungsprozesse wie das Hacken, Mahlen oder Rösten von Mandeln auf
die Partikelgröße auswirken.
Dazu Dr. David Baer: "Kalorien sind im Prinzip gleich, nur ihre
Verfügbarkeit in den verschiedenen Nahrungsmitteln unterscheidet sich.
Diese neuen Erkenntnisse bestätigen, dass wir beim Verzehr von Mandeln
tatsächlich weniger Kalorien aufnehmen als gedacht, ganz gleich, ob diese
ganz, gehackt, geröstet oder ungeröstet aufgenommen werden. Zudem hat sich
ergeben, dass die Kalorienmenge größtenteils von der Darreichungsform der
Mandeln abhängt." Um die Ergebnisse dieser Studie besser nachvollziehen zu
können und um zu bestimmen, wie diese Messmethode die Kalorienangaben
anderer Nahrungsmittel beeinflusst, sind weitere Untersuchungen
erforderlich.
Die Studie auf einen Blick:
Die Studie wurde durchgeführt, um den Energiewert verschiedener
Darreichungsformen von Mandeln zu bestimmen und die gemessenen Energiewerte
mit den nach den Atwater-Faktoren bestimmten Zahlen zu vergleichen. Die
Atwater-Faktoren sind die in der Regel genutzte Methode, um den
Energiegehalt von Nahrungsmitteln zu bestimmen. Um den Energiewert von
Mandeln zu bestimmen, nahmen 18 gesunde Erwachsene über einen Zeitraum von
18 Tagen eine von fünf Darreichungsformen zu sich. Diese wurden den
Probanden nach der Crossover-Methode verabreicht, wobei der jeweilige
Ernährungsplan täglich 42 Gramm Mandeln in einer der fünf
Darreichungsformen beinhaltete: ganz und ungeröstet, ganz und geröstet,
gehackt und geröstet, Mandelbutter und eine Kontrollgruppe mit 0 Gramm
Mandeln pro Tag. Nach 9 Tagen wurden über die weiteren 9 Tage Stuhl- und
Urinproben genommen. Diese wurden zusammen mit Proben der jeweils
aufgenommenen Mandelform auf Makronährstoffe und Energiegehalt analysiert.
Anhand der so ermittelten Werte wurde der "gemessene" (metabolisierte)
Energiegehalt der Mandeln bestimmt. Zudem wurden die Bruchkraft und die
Brucheigenschaften ganzer und gehackter Mandeln gemessen.
Ergebnisse: Die dem Körper durch ganze ungeröstete, ganze geröstete und
gehackte Mandeln bereitgestellte Kalorienzahl liegt signifikant unter den
nach den Atwater-Faktoren bestimmten Werten, während die durch Mandelbutter
bereitgestellten Kalorien bei beiden Messmethoden annähernd identisch sind.
Ganze ungeröstete Mandeln liefern dem Körper dabei weniger Kalorien als
ganze geröstete Mandeln. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass dies
an der brüchigeren Haut gerösteter Mandeln liegt. Das Kauen von gerösteten
im Vergleich zu ungerösteten Mandeln sorgt für einen höheren
Zerkleinerungsgrad und ein stärkeres Aufbrechen der Zellwände, sodass mehr
Kalorien verfügbar gemacht werden.
Schlussfolgerung: Die nach den Atwater-Faktoren berechnete Kalorienzahl für
ganze (geröstete und ungeröstete) sowie gehackte Mandeln liegt deutlich zu
hoch. Die Zahl der beim Mandelverzehr aufgenommenen Kalorien hängt von
deren Darreichungsform ab.
Pressekontakt
Brandzeichen Markenberatung und Kommunikation
Laura Nthako
Zirkusweg 1
20359 Hamburg
Tel: 040 4133019 -13
E-Mail: laura.nthako@brandzeichen-pr.de
Über kalifornische Mandeln
Kalifornische Mandeln sind ein natürliches, gesundes und nährstoffreiches
Nahrungsmittel. Sie enthalten viel Vitamin E und Magnesium und liefern mit
einer 28-Gramm-Portion 6 Gramm Eiweiß und 4 Gramm Ballaststoffe. Sie werden
von mehr als 6.500 Mandelbauern im kalifornischen Central Valley angebaut,
der einzigen Region in den USA, die sich für einen erfolgreichen
kommerziellen Mandelanbau eignet. Mandeln sind die zweitwertvollste
Nutzpflanze Kaliforniens. Rund 80 % der gesamten Welternte werden hier
erzeugt.
Der Großteil der kalifornischen Mandelplantagen umfasst weniger als 40
Hektar, wobei sich fast 90 % der Betriebe teilweise bereits in der dritten
oder vierten Generation in Familienhand befinden. Im Jahr 1950 beschlossen
die Mandelbauern, ihre Ressourcen zu bündeln, und gründeten die
Organisation, die heute als Almond Board of California bekannt ist. Diese
nicht-kommerzielle Marketingorganisation wird vom
US-Landwirtschaftsministerium kontrolliert.
Das Almond Board unterstützt die Mandelbauern mit einem forschungsbasierten
Produktions- und Marketingansatz. Seit 1973 hat die Organisation mehr als
US$ 42 Mio. in Forschungsprojekte investiert, die sich auf die Bereiche
Mandelproduktion, Qualität und Sicherheit, Ernährung und die Umweltaspekte
des Mandelanbaus konzentrieren. So konnten einige wesentliche Durchbrüche
erzielt werden. Außerdem unterstützt der Leitgedanke kontinuierlicher
Verbesserung die Mandelbauern dabei, ihre wertvollen Ressourcen immer
effizienter, produktiver und verantwortungsvoller einzusetzen. Wenn Sie
gerne mehr über die führende Rolle des Almond Board in den Bereichen
Wassereffizienz, Wasserwiederverwendung, CO2-Reduzierung, Bienengesundheit
und anderen Themenkreisen erfahren möchten, besuchen Sie einfach unseren
Blog. Mehr über das Thema Mandeln erfahren Sie auf almonds.de.
Ende der Pressemitteilung
Emittent/Herausgeber: Almond Board of California
Schlagwort(e): Gesundheit
15.12.2016 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap.de
530237 15.12.2016