Starker Preisanstieg beim Batteriemetall Nickel übertrieben? - Commerzbank Kolumne
Der Nickelpreis stieg seit Jahresbeginn um 34%. Zuletzt stützten Meldungen, Indonesien könnte ab 2022 den Export von Nickelerz wieder verbieten. Dies ist aber nichts Neues und wurde bereits mit der Lockerung des Exportverbots 2017 angekündigt. Da bis 2022 weitere Raffinerien in Betrieb genommen werden, dürfte sich ein Exportverbot für unverarbeitetes Erz wenig auswirken. Indonesien ist deswegen wohl nur Auslöser und nicht Grund für den Preisanstieg: Der lange überversorgte Nickelmarkt sorgte für zu niedrige Preise, um neue Minen zu bauen. Die fallenden Lagerbestände sprechen dafür, dass die Kapazitäten inzwischen aber nicht mehr ausreichen, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Die Angebotspuffer sind zudem aufgebraucht.
Anleihen
USA: Verkäufe bestehender Häuser (Juni), 16:00 Uhr
Euroraum: Verbrauchervertrauen (Juli), 16:00 Uhr
Seit vergangener Woche steckt Italien in einer schweren Regierungskrise, die möglicherweise zu Neuwahlen führt. Auslöser des Koalitionsstreits zwischen Lega-Chef Salvini und Fünf-Sterne-Chef di Maio war die Wahl von der Leyens zur neuen EU-Kommissionspräsidentin. So hat die Fünf-Sterne-Bewegung ihre Stimme geschlossen Ursula von der Leyen gegeben, genauso wie die italienischen Sozialdemokraten. Möglicherweise führt ein Sturz der Regierung aber nicht direkt zu Neuwahlen, denn Staatspräsident Mattarella könnte ein Expertenkabinett einberufen, das dann auch den Haushalt für 2020 verabschieden würde. Salvini bevorzugt deswegen die Ablösung von Premierminister Conte und Finanzminister Tria. Die Spreads italienischer Staatsanleihen haben sich gestern noch recht verhalten um 7 Bp. erhöht. Auch in Spanien drohen Neuwahlen, wenn Pedro Sanchez nicht zum Regierungschef gewählt wird. Auch dort weiteten sich die Spreads etwas aus, aber weniger als bei den „Italienern“. Der Euro schwächte sich gestern ggü. dem US-Dollar ab, heute Morgen sank er unter 1,1200 US-Dollar. In Großbritannien wird heute gegen Mittag bekannt geben, wer der Nachfolger von Premierministerin Theresa May wird. Die parteiinterne Abstimmung endete am Sonntag. Im Rennen sind Boris Johnson und Jeremy Hunt. Neuesten Umfragen zufolge hat Johnson einen großen Vorsprung. Danach könnte er mehr als 70% der Stimmen erhalten. Das britische Pfund steht weiterhin unter Druck. Neben den politischen Themen Italien, Spanien und Brexit, erwartet uns am Donnerstag eine spannende EZB-Ratssitzung, bei der wir mit einer Zinssenkung rechnen. Spekuliert wird aber auch mit der Wiederaufnahme der Anleihekäufe, über die aber auch erst im September entschieden werden könnte.
Aktien
Coca Cola, Ergebnis Q2
Hochtief, Ergebnis Q2
Texas Instruments, Ergebnis Q2
UBS, Ergebnis Q2
United Technologies, Ergebnis Q2
Visa, Ergebnis Q3
Nach der relativ schwachen Vorwoche haben die Anleger an den europäischen Aktienbörsen wieder etwas mehr Mut gefasst. Die wesentlichen Hoffnungen zielen dabei nach wie vor auf eine weiter ultraexpansive Ausrichtung der Notenbanken. So konnte der deutsche Leitindex Dax unter der Führung der Aktien von Wirecard (+2,5%) und Infineon (+2,3%) den größten Teil des Tages leicht zulegen. Größere Sprünge waren allerdings vor den kommenden wichtigen Notenbanksitzungen nicht zu erwarten gewesen. Im MDax rutschten die Titel von Norma (-1,4%) und Dürr (-2,7%) ans Indexende, nachdem die Industrieunternehmen Gewinnwarnungen veröffent-licht hatten. Im EUROSTOXX 50 führten die Titel von Philips (+5,7%) die Performanceliste an. Der Spezialist für Medizintechnik hatte besser als erwartete Zahlen vorgelegt. Auf Branchenebene sorgte die Erholung des in der letzten Woche deutlich unter Druck geratenen Grundstoffsektors (+2,4%) für die größte Anstiegsbewegung. Auch an der Wall Street fiel der Start in die neue Handelswoche relativ gemächlich aus. Im Leitindex Dow Jones sorgte vor allem der Kursanstieg der beiden IT-Schwergewichte Apple (+2,3%) und Intel (+2,2%) für das leichte Indexplus. Hier beflügelten verbesserte Kurs-ziele für den iPhone-Produzenten. Im marktbreiten S&P 500 standen die Aktien von Halliburton (+9,2%) nach einem starken Quartalsbericht an der Indexspitze. Die meisten Branchen tendierten seitwärts bis leicht schwächer, lediglich die Informationstechnologie (+1,2%) legte deutlicher zu. Die asiatischen Börsen tendieren heute Morgen uneinheitlich, Europa dürfte leicht fester starten.