Steinhoff International: Erste Steine sind aus dem Weg - Börse wartet auf weitere Gerichts-Entscheidung
Zwei wichtige Entscheidungen vor südafrikanischen Gerichten stehen bei Steinhoff International heute auf dem Programm: Einmal die Fortsetzung der gestern verschobenen Gläubigerversammlung mit einer Entscheidung über die letzte noch offene Zustimmung zum milliardenschweren Vergleichsvorschlag. Mit diesem will Steinhoff International die Folgen des Finanzskandals entschädigen. Zum anderen ein Entscheid des zuständigen südafrikanischen Gerichts im Verfahren mit der „Tekkie-Gruppe“, die die Liquidation Steinhoffs fordert.
Während letztere Entscheidung noch offen ist, hat Steinhoff International mittlerweile das Ergebnis des ersten Verfahrens verkündet. Der Vorschlag „erhielt von den SIHPL-Vertragsklägern eine überwältigend ausreichende Unterstützung, um die geltenden gesetzlichen Schwellenwerte für die Zustimmung zu überschreiten“, heißt es in einer Mitteilung der Gesellschaft.
Damit hat das Unternehmen eine wesentliche Hürde für die Sanierung übersprungen. „Alle drei Klassen von SIHPL-Klägern haben nun für den S155-Vorschlag gestimmt, ohne dass eine einzige Stimme gegen die Annahme des S155-Vorschlags abgegeben wurde. SIHPL wird unverzüglich beim Cape High Court eine Verfügung zur Genehmigung und Sanktionierung des Vorschlags beantragen“, so Steinhoff am Freitag. Zudem müssen die Ergebnisse auch noch vom Bezirksgericht Amsterdam in einer anschließenden Bestätigungsanhörung geprüft werden. Diese wurde für den 16. September 2021 um 10.00 Uhr (MEZ) beim Bezirksgericht Amsterdam anberaumt - wir berichteten.
Offen ist, wann heute die zweite Entscheidung publik wird. An dieser wird einiges hängen - für das Unternehmen und damit möglicherweise auch für Steinhoffs Aktienkurs. Dieser notiert aktuell bei 0,201 Euro, zwischenzeitlich hatte die Aktie nach der Mitteilung von Steinhoff bis auf 0,208 Euro steigen können.