Steinhoff Aktie: Die Showdown-Woche
Kurz nachdem Steinhoff am Freitag die mit Spannung erwarteten News aus Amsterdam zu den Abstimmungen über den milliardenschweren Vergleich mit den Gläubigern bekannt gegeben hatte, kam es zu starken Kursschwankungen. Erst wurden die aus den letzten Tagen reichlich vorhandenen Gewinne mitgenommen, die Steinhoff Aktie fiel an der Frankfurter Börse bis auf 20 Cent zurück. Anschließend ging es aber wieder deutlich nach oben. Aktuell liegt der Aktienkurs bei 0,228 Euro um Tradegate-Handel.
In dieser Woche geht es mit den wichtigen Neuigkeiten weiter. In Südafrika wird ebenfalls über den Vergleichsvorschlag abgestimmt, dazu steht in Amsterdam Teil 2 des „Showdowns” an und dann sind da auch noch andere rechtliche Auseinandersetzungen in Südafrika, die zu Wochenbeginn reichlich News für die Steinhoff Aktie bringen werden. Insbesondere eine Zustimmung der Gläubiger zum Vergleichsvorschlag wäre für das Unternehmen nach dem 2017 aufgedeckten Bilanzskandal überlebenswichtig.
Hier noch einmal unser Bericht vom Freitagabend zur Steinhoff Aktie:
Steinhoff: Positive Signale, aber Entscheidung vertagt - die kommende Woche wird entscheidend
Heute war die erste von zwei wichtigen Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Vergleich im Steinhoff-Bilanzskandal erwartet worden. In den Niederlanden fand ein entsprechendes Treffen vor Gericht statt, am Montag soll es in Südafrika zu einem zweiten Treffen kommen.
Allerdings kam es bei der Gläubigerversammlung heute zu keiner Abstimmung über den vorliegenden Vergleichsvorschlag. Stattdessen hat man sich auf den 8. September vertagt - und damit auf einen Termin nach der Entscheidung über den Vergleich in Südafrika, sofern diese am Montag getroffen und nicht ebenso verschoben wird.
Doch die Signale aus dem heutigen Verhandlungstag sind insgesamt positiv. An der Ausgangslage für den Konzern, für den eine Einigung in dem Verfahren existenzwichtig ist, hat sich durch die Verschiebung zwar erst einmal nichts verändert. Doch gemeldet wird von Steinhoff, dass man von von der Mehrheit der Gläubiger aus dem niederländischen Verfahren eine Zustimmung zu dem Vergleich erhalten dürfte. Das wären positive News für die hoch verschuldete Gesellschaft, die weiter an der Beseitigung der Folgen des 2017 aufgedeckten Bilanzskandals arbeitet.
Damit wird die kommende Woche entscheidend. Neben den beiden Gläubigerversammlungen in den Niederlanden und Südafrika steht zudem noch eine Entscheidung in einem weiteren Rechtsstreit in Südafrika an. Es bleibt Geduld gefragt: „Unter der Annahme, dass am 8. September 2021 eine positive Entscheidung für den Zusammensetzungsplan getroffen wird, muss das Ergebnis dann vom niederländischen Gericht in einer anschließenden Bestätigungsanhörung geprüft werden“, so Steinhoff International in einer Mitteilung am späten Freitagnachmittag.