Lufthansa bereitet nächste Kapitalerhöhung vor - Zahl der Flugbuchungen erholt sich
Dass die Lufthansa zur Beseitigung der finanziellen Folgen aus der Covid-19 Pandemie weiteres frisches Kapital braucht, ist keine Überraschung. Und so reagiert man an der Börse auch recht ruhig auf die Meldung des Unternehmens, dass man sich vier Banken zur Unterstützung für eine geplante Kapitalerhöhung an Bord geholt hat. „Der Nettoerlös würde insbesondere zur Rückzahlung von Stabilisierungsmaßnahmen des WSF und zur Wiederherstellung einer nachhaltigen und langfristig effizienten Kapitalstruktur beitragen”, kündigt die Lufthansa an. Details zur geplanten Kapitalerhöhung nennt das MDAX-notierte Unternehmen derzeit noch nicht.
Deutlich konkreter wird man bei den Planungen und den Details der Restrukturierungen. Ab 2024 will man auf Basis des Adjusted EBIT eine Gewinnspanne von mindestens 8 Prozent erzielen, kündigt die Lufthansa an. „In Kombination mit einer disziplinierten Investitionspolitik und einem strikten Working Capital Management wird dies bis 2024 eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (Adjusted ROCE ohne Cash) von mindestens 10 Prozent unterstützen”, heißt es von der Luftfahrt-Gesellschaft. Bis 2024 sollen die jährlichen Kosten im Vergleich zum Jahr 2019 um 3,5 Milliarden Euro sinken, allein die Hälfte der Einsparungen sollen bis Ende dieses Jahres umgesetzt werden.
Operativ läuft es bei dem Unternehmen wieder besser, der pandemie-bedingte Stillstand im Luftverkehr beginnt sich aufzulösen - das zeigten gestern auch schon die Fraport-Verkehrszahlen - der Frankfurter Flughafen ist die wichtigste Basis für Lufthansas Flugzeuge. „Im Vergleich zum durchschnittlichen wöchentlichen Buchungseingang im März und April 2021 haben sich die Neubuchungen im Mai und Anfang Juni mehr als verdoppelt”, so die Airline in der Nacht zum Dienstag. Vor allem der Tourismus treibt die Entwicklung.
„Die Lufthansa Group geht davon aus, dass die Passagieranzahl im Juni etwa 30 Prozent, im Juli etwa 45 Prozent und im August rund 55 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen wird. Dieser positive Trend unterstützt die Erwartung des Konzerns, im Gesamtjahr 2021 durchschnittlich ca. 40 Prozent des Kapazitätsniveaus von 2019 zu erreichen”, so das Unternehmen.