NovaVax: COVID-19 Impfstoffentwickler enttäuscht die Börse
Verzögerungen im bei der Entwicklung des COVID-19 Impfstoffs NVX-CoV2373 lassen die NovaVax heute in der US-Vorbörse weiter fallen. Aktuelle Indikationen notieren für die Biotech-Aktie bei 139,40 Dollar, nachdem der Titel gestern bereits auf 158,01 Dollar gefallen war und den NASDAQ-Handel bei 16ß,50 Dollar mit 8,8 Prozent im Minus beendet hatte.
„Die zulassungsrelevante Phase-3-Studie des Unternehmens in den USA und Mexiko begann im Dezember 2020 und hat bisher erhebliche Fortschritte gemacht, wobei die endgültigen Daten im zweiten Quartal 2021 erwartet werden”, meldet NovaVax in der Nacht zum heutigen Dienstag. Zur Verzögerung trägt auch die wachsende Zahl bereits geimpfter Personen bei. „Aufgrund der zunehmenden Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen für den Notfalleinsatz und der Empfehlungen der öffentlichen Gesundheit für deren Verwendung wurde im April ein verblindetes Crossover initiiert. Die abschließende Analyse wird an den Ereignissen durchgeführt, die vor der Verabreichung des Crossover-Impfstoffs an die Teilnehmer aufgetreten sind”, so NovaVax.
Darüber hinaus hat das US-Biotechunternehmen seine Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres vorgelegt. Man meldet einen Umsatzanstieg von 3,4 Millionen Dollar auf 447,2 Millionen Dollar. Zugleich haben sich die Investitionen in Forschung und Entwicklung von 16,9 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf 592,7 Millionen Dollar erhöht. Im Portfolio von NovaVax befinden sich unter anderem Impfstoffkandidaten gegen Influenza und Ebola, zudem findet sich die Impfstofftechnologie der US-Amerikaner unter anderem in einem Malaria-Impfstoffprojekt.
Die hohen Forschungskosten, vor allem für die Entwicklung des COVID-19 Impfstoffs NVX-CoV2373 angefallen, haben die Verluste bei NovaVax im ersten Quartal 2021 gesteigert. Unter dem Strich meldet das Unternehmen einen Quartalsverlust von 222,7 Millionen Dollar gegenüber 25,9 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.
„Novavax hat im ersten Quartal große Fortschritte gemacht, um den Weg für unseren COVID-19-Impfstoffkandidaten NVX-CoV2373 zu ebnen, insbesondere durch das Erreichen einer statistisch signifikanten Wirksamkeit in unseren Phase-3-Studien in Großbritannien und Phase-2b-Studien in Südafrika”, sagt Stanley C. Erck, President und Chief Executive Officer von Novavax. „Parallel dazu haben wir zusätzliche Produktions- und Lieferverträge abgeschlossen und damit unsere globale Lieferkette auf über 10 Länder erweitert”, so Erck.
In den kommenden Monaten wolle man weitere Meilensteine erreichen - allerdings später als bisher erwartet, siehe oben. „Dazu gehören die Bekanntgabe der endgültigen Daten aus unserer Phase-3-Studie PREVENT-19, der Abschluss unserer Zulassungsanträge, die Evaluierung von NVX-CoV2373 in jüngeren Bevölkerungsgruppen und die weitere Entwicklung unserer Booster-Strategie zur Bekämpfung der sich entwickelnden COVID-19-Pandemie. Während wir unseren Dialog mit den Zulassungsbehörden fortsetzen, setzen wir uns weiterhin dafür ein, unseren Impfstoff weltweit schnellstmöglich bereitzustellen und einen gerechten Zugang und eine breite Verteilung zu gewährleisten”, so Erck.