SFC Energy: „Die Einsatzmöglichkeiten der Brennstoffzelle sind nahezu grenzenlos”
Trotz besser als erwarteter Zahlen fällt die Aktie von SFC Energy am Montag. Allerdings stehen auch andere Aktien aus der Wasserstoff-Branche unter Druck, der Bereich scheint aktuell bei Anlegern einiges an Optimismus eingebüßt zu haben. Zuletzt haben unter anderem die Zahlen von Nel ASA enttäuscht - eines der immer wieder von diversen Börsendiensten gehypten Unternehmen im Wasserstoff-Börsenuniversum.
Enttäuscht haben die Quartalszahlen von SFC Energy aber nicht, im Gegenteil: Sie sind besser als erwartet ausgefallen. Vorläufigen Zahlen zufolge hat die Gesellschaft im ersten Quartal 2021 einen Umsatzanstieg von 16,1 Millionen Euro auf 17 Millionen Euro erzielt. Bereinigt hat sich das EBITDA gegenüber dem Vorjahresquartal auf 2,3 Millionen Euro fast verdreifacht. Man habe eine hohe Nachfrage sowohl im Geschäftssegment Clean Energy als auch im Geschäftssegment Clean Power Management verzeichnet, melden die Süddeutschen. Zuletzt hatte man bereits auf ein starkes Endkundengeschäft im Reisemobil-Markt verwiesen.
„Die starken vorläufigen Zahlen basieren auf mehreren Erfolgsfaktoren: Die Aufmerksamkeit für Brennstoffzellen als leistungsstarke, umweltfreundliche und dezentrale Stromquelle steigt deutlich. Als Brennstoffzellen-Pionier verfügen wir hier über einen klaren Wettbewerbsvorteil. Zudem haben wir uns frühzeitig an die neuen Bedingungen mit unserem „Fit für die Zukunft“-Programm angepasst. Daher ernten wir nun die Früchte unserer Arbeit“, sagt Peter Podesser, CEO der SFC Energy AG, zu den Umsatz- und Ergebnisdaten.
EBITDA-Marge von 15 Prozent das mittelfristige Ziel
Und man will weiter stark wachsen. „Die Nachfrage nach unseren Wasserstoff- und Brennstoffzellenlösungen erreicht uns aus verschiedensten Bereichen. Von der Bordstromlösung für Reisemobile und Segelboote im Endkundengeschäft über Smart-Traffic-Anwendungen bis hin zu Regierungsorganisationen, die das Telekommunikationsnetz zeitgemäß mit Notstromaggregaten ausrüsten wollen”, sagt Podesser gegenüber der 4investors-Redaktion. Ziel ist, den Umsatz bis 2025 auf 350 Millionen Euro bis 400 Millionen Euro Umsatz zu steigern und eine bereinigte EBITDA-Marge von mehr als 15 Prozent zu erzielen.
Genug Wachstumspotenzial gibt es, zumal die Politik die Umstellung von fossilen Energieträgern auf regenerative Energiequellen voran treibt. „Wir sind nachhaltig im doppelten Wortsinn. Einerseits sind wir ein nachhaltig profitabler Brennstoffzellenproduzent. Andererseits leisten wir mit unseren Systemen einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der europäischen und bundesdeutschen Klimaschutzziele”, so Podesser. Mit den Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen könne man sukzessive konventionelle Dieselgeneratoren ersetzen. „Ein Markt, der ein Volumen von mehr als 20 Milliarden Dollar aufweist und in den kommenden Jahren dynamisch wächst”, prognostiziert der Manager.
Podesser: „Die Einsatzmöglichkeiten der Brennstoffzelle sind nahezu grenzenlos.” Man wolle nun die Schlagzahl hochalten. „Mit den neuen Produktgenerationen der EFOY Brennstoffzelle für private und professionelle Anwender sowie unserem weitverzweigten Partner-Netzwerk haben wir beste Voraussetzungen geschaffen”, so der Manager.
Zunächst aber gilt es, durchs Jahr 2021 mit seinen weiter vorhandenen, aber immerhin abnehmenden COVID-19 Unwägbarkeiten zu kommen. Das gelang SFC Energy bisher sehr gut. Nach dem besser als erwartet ausgefallenen Jahresstart hebt das Unternehmen aus Brunnthal bei München die Ergebnisprognose für 2021 auf die obere Hälfte der bisherigen Prognosespanne an. Man erwartet nun einen Gewinn auf EBITDA-Basis zwischen 4,75 Millionen Euro und 6 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern soll ein Ergebnis zwischen 0,35 Millionen Euro und 1,6 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Beim Umsatz rechnet SFC Energy weiter mit einer Summe zwischen 61 Millionen Euro und 70 Millionen Euro.