Steinhoff: Milliardenschwerer Halbjahresverlust
Steinhoff International hat am Donnerstag den Halbjahresbericht 2020 veröffentlicht. In den fortgeführten Geschäftsbereichen meldet das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 6,15 Milliarden Euro auf 6,24 Milliarden Euro. Während das EBITDA mit 702 Millionen Euro nach zuvor 391 Millionen Euro ausgewiesen wird, meldet man auf Proforma-Basis einen Rückgang von 391 Millionen Euro auf 365 Millionen Euro beim operativen Gewinn. Auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern im fortgeführten Geschäft, das im Vorjahr bei 279 Millionen Euro lag, zeigt sich der IFRS-16-Effekt. Ausgewiesen werden für die erste Jahreshälfte 2020 ein EBIT von 320 Millionen Euro, auf Proforma-Basis sind es lediglich 250 Millionen Euro. Operativ konnte der Cashflow in die schwarzen Zahlen gebracht werden, Steinhoff beziffert diesen mit 248 Millionen Euro.
In Steinhoffs Halbjahreszahlen sind im fortgeführten Geschäft noch die Zahlen von Conforama enthalten - von der französischen Tochtergesellschaft wird Steinhoff sich aber trennen. Sowohl bei der Pepco Group als auch bei der südafrikanischen Pepkor Holding konnte in der ersten Hälfte der Umsatz und der ausgewiesene operative Gewinn gesteigert werden, während auf Proforma-Basis stabile Ergebnisse erzielt wurden.
Auf Konzernbasis hat sich Steinhoffs Verlust in der ersten Jahreshälfte 2020 deutlich erhöht. Waren es im Vorjahreszeitraum noch 0,57 Milliarden Euro Minus, so hat sich der Verlust auf 1,52 Milliarden Euro ausgeweitet. Zu Buche schlugen hier vor allem deutlich höhere sonstige Ausgaben, die von 44 Millionen Euro auf mehr als eine Milliarde explodierten. Auch die Finanzierungskosten der Gesellschaft, die weiter unter den Folgen eines milliardenschweren Bilanzskandals leidet, stiegen rasant und lagen bei 698 Millionen Euro gegenüber 482 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Nimmt man weitere Faktoren aus der Umrechnung von Auslandsaktivitäten hinzu, summiert sich der Gesamtverlust für das erste Halbjahr 2020 auf knapp 2,22 Milliarden Euro gegenüber 0,45 Milliarden Euro zuvor.