Steinhoff International bietet Vergleich an - Aktienkurs springt
Steinhoff International will die Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Ende 2017 aufgeflogenen milliardenschweren Bilanzskandal mit einem Vergleich beilegen. Aus Barmitteln und in Aktien der südafrikanischen Tochtergesellschaft Pepkor Holdings sollen insgesamt rund 0,85 Milliarden Euro an diverse Klägergruppen fließen, um die Auseinandersetzungen mittels Vergleich zu beenden. Insgesamt sind gegen Steinhoff Klagen im Volumen von rund 7 Milliarden Euro anhängig.
Von der Summe würden, so der Vergleich auf Basis dieses Vorschlags zustande kommt, allerdings nur rund ein Drittel an geschädigte Aktionäre fließen - damit deutlich weniger als der Wertverlust des Unternehmens seit Ende 2017 umfasst. Mit fast einer halben Milliarde Euro würde der Großteil der Summe zur Beilegung von Klagen gegen Steinhoffs Vorgängergesellschaft aus der Zeit vor dem Börsengang des Unternehmens am Frankfurter Aktienmarkt im Jahr 2015 gehen. Rund 104 Millionen Euro sind in dem Vergleich zur Beilegung von Rechtsstreitigkeiten mit Vertragspartnern der niederländischen Holdinggesellschaft vorgesehen.
Noch ist offen, ob die Kläger und andere beteiligte Dritte wie unter anderem Behörden dem Vergleich zustimmen werden.
In einer ersten Reaktion auf die Neuigkeiten sprang Steinhoffs Aktienkurs am Montagvormittag an der Frankfurter Börse auf bis zu 0,059 Euro, liegt mittlerweile aber nur noch bei 0,052 Euro und gewinnt zum Schlusskurs vom Freitag damit mehr als 6 Prozent.