Heidelberger Druck: Mit drastischem Sparprogamm aus der Krise?
Heidelberger Druck hat am Dienstag die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019/2020 vorgelegt. Umsatz und Ergebnis des Druckmaschinenbauers sind gefallen. Für den Umsatz melden die Heidelberger einen Rückgang von 2,49 Milliarden Euro auf 235 Milliarden Euro, während sich der Auftragseingang von 2,56 Milliarden Euro auf 2,36 Milliarden Euro verringert hat. Auf EBITDA-Basis fiel der operative Gewinn bei Heidelberger Druck im vergangenen Jahr von 180 Millionen Euro auf 102 Millionen Euro. Unter dem Strich rutscht die Gesellschaft mit einem Verlust von 343 Millionen Euro tief in die roten Zahlen - im vorangegangenen Geschäftsjahr war noch ein Gewinn von 21 Millionen Euro angefallen. Für den Cashflow meldet Heidelberger Druck zwar einen Anstieg um 318 Millionen Euro auf 225 Millionen Euro, allerdings floss dem Unternehmen als Sondereffekt Treuhandvermögen in Höhe von 324 Millionen Euro zu.
„Nach der finanziellen Stabilisierung durch die Übertragung von 380 Millionen Euro aus dem Treuhandvermögen des Heidelberg Pension Trust e.V. im März 2020 sowie der Entscheidung zur Schließung von defizitären Aktivitäten, die bis Ende des Jahres 2020 erfolgen wird, gehen jetzt wesentliche Strukturmaßnahmen in die Umsetzung”, so das Unternehmen am Dienstag. Unter anderem sollen 1.600 Arbeitsplätze gestrichen werden. Heidelberger Druck will mit dem gesamten Maßnahmenpaket 100 Millionen Euro jährlich einsparen.
Ergebnis 2020/2021 zwar besser, aber weiter in den roten Zahlen
„Wir haben noch vor der Covid-19-Krise das umfassendste Umbauprogramm unserer jüngsten Unternehmensgeschichte angeschoben, um den profitablen Kern von Heidelberg zu stärken. Jetzt setzen wir alles daran, unsere Finanzbasis weiter zu stabilisieren und mittelfristig nachhaltig profitabel zu werden”, sagt Konzernchef Rainer Hundsdörfer.
Für das Geschäftsjahr 2020/2021 erwartet Heidelberger Druck einen deutlichen Umsatzrückgang, vor allem aufgrund der Covid-19-Pandemie. Der Umsatz werde sich zwar negativ auf die Gewinnspanne auswirken, die Einsparungen und andere Effekte wie unter anderem aus der Kurzarbeit sollen dies aber kompensieren. Der Druckmaschinenbauer rechnet daher bei der EBITDA-Marge ohne Restrukturierungsergebnis mit einem Wert mindestens auf dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres. Unter dem Strich solle sich das Ergebnis zwar signifikant verbessern, aber weiter negativ bleiben. „Mittel- bis langfristig geht Heidelberg davon aus, dass das umfassende Maßnahmenpaket zur Neuausrichtung dazu beiträgt, die zukünftige Profitabilität des Unternehmens und die Finanzierungskraft für zukünftiges Wachstum nachhaltig zu verbessern”, so das Unternehmen.