Wirecard und die Corona-Probleme
Mitte Mai haben die Analysten der UBS 1.000 britische Verbraucher hinsichtlich ihrer Konsumausgaben befragt. Schon im April lief eine ähnliche Befragung. Große Unterschiede bei den Ergebnissen gibt es offenbar nicht. Eine erste Erholung dürfte es vermutlich im Juni geben. Dabei kann man Großbritannien nicht unbedingt mit anderen europäischen Ländern vergleichen, die Restriktionen sind dort vielerorts anders.
Laut Umfrage fürchten 40 Prozent der Briten, dass sich ihre finanzielle Situation in Corona-Zeiten in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern wird. 50 Prozent glauben hingegen, dass sich nichts ändern wird. 80 Prozent der Befragten geben an, in den kommenden Monaten keine Reise außerhalb des Vereinigten Königreichs zu planen. Bei den Hotelbuchungen in den kommenden zwölf Monaten werden die Verbraucher vorsichtiger. Sagten im April 48 Prozent der Verbraucher, dass man keine entsprechenden Pläne habe oder weniger buchen möchte, so erhöht sich die Zahl im Mai auf 58 Prozent.
All dies hat gewisse Auswirkungen auf die Zahlen von Zahlungsdienstleistern wie Wirecard. Rund 18 Prozent des gesamten Zahlungsvolumens macht Wirecard in der Reise- und Tourismusbranche, so die Experten. Mitbewerber Adyen kommt auf mehr als 20 Prozent. Das dürfte sich somit beim Wachstum bemerkbar machen.
Auffällig ist zudem, dass die Aktien der Branche derzeit mit einem hohen Aufschlag im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten gehandelt werden.
Die Analysten stufen die Aktien von Wirecard weiter mit dem Votum „neutral“ ein. Das Kursziel liegt unverändert bei 129,00 Euro.
Die Aktien von Wirecard gewinnen heute 2,6 Prozent auf 97,04 Euro.