Lufthansa: Es gibt eine Einigung!
Seit Tagen gibt es Gerüchte und Spekulationen, dass sich die Lufthansa mit der Bundesregierung über ein Rettungspaket geeinigt hat. Vor wenigen Minuten kommt die Bestätigung. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) stimmt dem Stabilisierungspaket zu. Zugleich befürwortet auch der Vorstand das Paket.
Das Paket hat wie erwartet ein Volumen von bis zu 9 Milliarden Euro. Es umfasst Stille Einlagen von bis zu 5,7 Milliarden Euro. Davon werden 4,7 Milliarden Euro als Eigenkapital eingestuft werden. Es werden für 2020 und 2021 jährliche Zinsen von 4,0 Prozent fällig. Danach steigt der Zinssatz bis 2027 auf 9,5 Prozent an.
Im Rahmen einer Kapitalerhöhung wird der WSF mit 20 Prozent an der Lufthansa beteiligt werden. Der Bezugspreis liegt bei 2,56 Euro je Aktie. Somit kommen rund 300 Millionen Euro in die Kasse der Fluggesellschaft. Im Falle einer Übernahme der Lufthansa kann der WSF seinen Anteil auf 25 Prozent plus eine Aktie erhöhen.
Ferner erhält die Lufthansa Kredite über bis zu 3 Milliarden Euro, die von der KfW und privaten Banken kommen. Diese haben eine Laufzeit von drei Jahren.
Es gibt beim Paket auch Auflagen. Diese betreffen den Verzicht auf künftige Dividenden und Beschränkungen bei der Vergütung des Managements. Zwei Sitze im Aufsichtsrat gehen an die Bundesregierung. Der WSF wird sein Stimmrecht in der Hauptversammlung bei normalen Beschlüssen nicht ausüben. Eine Ausnahme besteht bei der Abstimmung über eine Übernahme.
Vorstand und Aufsichtsrat der Lufthansa müssen dem Paket noch final zustimmen. Hier kann mit einer kurzfristigen Entscheidung gerechnet werden. Auch muss eine außerordentliche Hauptversammlung über die Kapitalmaßnahmen abstimmen.
Zudem muss die Europäische Kommission der Vereinbarung zustimmen.