Steinhoff International ist mal wieder später dran - Aktie rutscht deutlich ab
In den letzten Tagen hatte sich der Aktienkurs von Steinhoff International zwar von 0,0423 Euro auf Mittwoch erreichte 0,835 Euro erholen können, doch mittlerweile sind größere Teile dieser Bärenmarktrallye bei der Steinhoff Aktie auch schon wieder verloren gegangen. Aktuell verliert der Titel fast 11 Prozent zum Schlusskurs von Freitag und liegt bei 0,059 Euro. Auslöser sind diesmal keine wilden Zockereien mit dem Pennystock, sondern Nachrichten des Einzelhandelskonzerns, der weiter unter den Folgen eines Ende 2017 aufgedeckten milliardenschweren Bilanzskandals leidet und für den die Corona-Pandemie eine zusätzliche große Belastung darstellt.
Verzögerungen und Terminverschiebungen gehören zum Bild bei Steinhoff International, seit dieser Skandal aufgedeckt wurde. Und so verzögern sich die Arbeiten am Abschluss für das 2019 beendete Geschäftsjahr. Der Jahresabschluss soll nun erst am 30. Juni 2020 vorgelegt werden können - und auch dies nur mit einem Fragezeichen angesichts der Corona-Pandemie und ihrer Folgen. Die bisher für den 26. Juni 2020 geplante Hauptversammlung verschiebt sich damit ebenfalls. Einen neuen Termin nennt Steinhoff International heute gar nicht erst aufgrund der bestehenden Unsicherheiten.
Auch auf die operativen Geschäfte des Einzelhändlers wirken sich die Folgen der Pandemie aus. „Alle Länder, in denen wir geschäftlich tätig sind, haben inzwischen breit angelegte Schritte zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus eingeleitet, was zu erheblichen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und öffentlicher Versammlungen sowie zur Schließung kommerzieller Einrichtungen geführt hat. Diese Maßnahmen haben zur teilweisen oder vollständigen Schließung vieler unserer Gemischtwarenläden oder zu Einschränkungen der Handelszeiten und zur Schließung unserer Büros geführt”, heißt es am Montag vonseiten des niederländisch-südafrikanischen Konzerns. Welche konkreten Auswirkungen die Corona-Pandemie auf Steinhoffs Zahlen haben wird, ist unklar. Man rechnet, wenig überraschend in dieser Lage, mit negativen Auswirkungen, es sei aber zu früh, um die genauen Auswirkungen bestimmen zu können.
Auf die Lage hat Steinhoff unter anderem mit Maßnahmen reagiert, die Cashflow und Liquidität sichern und Kosten senken sollen.