Aurelius hat 400 Millionen Euro Cash und sieht Chancen für Investitionen
Aurelius reagiert mit diversen Maßnahmen auf die Corona-Krise, mit denen man unter anderem Mitarbeiter und Liquidität der Gesellschaft schützen wolle. Unter anderem habe der Vorstand im Zuge der eingeleiteten Sparmaßnahmen beschlossen, seine Gesamtgehälter für das zweite Quartal 2020 um 25 Prozent zu kürzen. Den eigenen Cashbestand beziffert die Gesellschaft auf 400 Millionen Euro, davon seien derzeit mehr als 200 Millionen Euro nicht betriebsnotwendig, so Aurelius am Mittwoch.
In einem aktuellen Aktionärsbrief zeichnet Konzernchef Dirk Markus ein gemischtes Bild für die Portfolio-Unternehmen des Beteiligungs-Konzerns. „Einige unserer Portfoliounternehmen beobachten aktuell sogar positive Auswirkungen der Covid-19-Krise auf ihr Geschäft”, so der Manager mit Blick auf Unternehmen wie die skandinavische Conaxess oder die britische Idealworld TV-Shopping. Allerdings gibt es auch Unternehmen im Portfolio, die von der Krise betroffen sind - unter anderem CalumetWex: Die Gesellschaft habe ihre Geschäfte in ganz Europa schließen müssen.
„In den kommenden Wochen und Monaten werden wir möglicherweise schwierige Entscheidungen für einige unserer Portfoliounternehmen treffen müssen, insbesondere für diejenigen, die bereits vor der Krise mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Jeder einzelne Verlust eines Portfoliounternehmens ist bedauerlich, aber bis zu einem gewissen Grad sind diese Verluste auch ein Teil des Private-Equity-Geschäfts im Allgemeinen und dem Investieren in Sondersituationen im Besonderen”, so Markus.
In der Krise sieht die Gesellschaft aber auch Chancen in Form von Neuinvestments aufgrund von Sondersituationen. „Die Investitionsmöglichkeiten, die sich für uns als Investoren für Sondersituationen abzeichnen, werden größer sein als alles, was wir während der Finanzkrise 2008/2009 gesehen haben”, sagt Markus. Es sei eine Gelegenheit, „eine hoch attraktive Restrukturierungs- und Exit-Pipeline für die kommenden Jahre” aufzubauen.