Deutsche Rohstoff zieht Prognose zurück - 25 Millionen Euro werden in Rohstoff-Aktien investiert
Gleich von zwei Seiten wird die Deutsche Rohstoff aktuell getroffen. Zum einen die Folgen der Corona-Pandemie, zum anderen der Absturz beim Ölpreis. Man fühle sich für die Situation gerüstet, teilt das Unternehmen nun heute mit. „Der Konzern verfügt über ausreichend liquide Mittel, um die gegenwärtige Krise zu meistern”, so Deutsche Rohstoff. Ende 2019 kam die Scale-notierte Gesellschaft aus Mannheim auf 85 Millionen Euro Liquidität, zwischenzeitlich wurden Anleihen im Volumen von 16 Millionen Euro zurück gezahlt. Die Gelder will man nutzen: Geplant sei, 25 Millionen Dollar in ein Portfolio von Öl- und Gasaktien und -anleihen sowie zu einem kleineren Teil in Goldaktien zu investieren, kündigt die Gesellschaft an. Man wolle so unter anderem historisch niedrige Bewertungsniveaus nutzen.
Darüber hinaus wolle man die liquiden Mittel schonen. „Weitere nennenswerte kurzfristige Verbindlichkeiten bestehen nur bei Cub Creek, da hier noch ein Teil der Bohrkosten aus dem vergangenen Jahr beglichen werden muss. Dem stehen aber auch die Erlöse aus der Öl- und Gasförderung gegenüber”, so der Rohstoff-Konzern.
In der aktuellen Situation hat sich das Unternehmen mit diversen Maßnahmen aufgestellt. Potenziale für Kosteneinsparungen werden derzeit identifiziert und realistert, heißt es vonseiten der Gesellschaft am Montag. Zudem habe man bei Cub Creek beschlossen, bis Ende Juni 2020 dir Förderung auf 1.000 bis 1.500 Barrel/Tag zu senken. „Gegebenenfalls könnte die Produktion auch komplett gestoppt werden, falls die Abnehmer kein Öl mehr annehmen. Eine solche Möglichkeit wird derzeit in Teilen der USA diskutiert, da die Lagerbestände bereits sehr hoch sind und nur noch geringe Kapazitäten bestehen, sie weiter aufzustocken”, so Deutsche Rohstoff.
Zudem gibt es Absicherungsgeschäfte. Bei Elster Oil & Gas haben diese zuletzt 1,8 Millionen Dollar Ertrag gebracht, bei Cub Creek bestehen die Sicherungsgeschäfte weiter. Sollte der Ölpreis unter 20 USD/Barrel fallen, will das Unternehmen diese auflösen - aktuell wären dies 11 Millionen Dollar Ertrag aus der Absicherung.
Offen ist, welche Gesamteffekte die aktuelle Situation auf die Zahlen der Gesellschaft haben wird. Derzeit lasse sich weder abschätzen, wie sich die Fördermenge noch der Preis entwickeln werde, so Deutsche Roshtoff. Die bisherige Prognose für 2020 ziehen die Mannheimer daher zurück. Das gilt auch für mögliche Dividenden: Allerdings sei es „wahrscheinlich, dass Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine deutlich geringere Dividende als in den Vorjahren vorschlagen werden oder sogar eine Aussetzung der Dividende empfehlen werden”.