Leoni Aktie unter Druck - Zahlen für 2019 schlechter als befürchtet
An der Frankfurter Börse reagieren die Anleger unzufrieden auf die heute von Leoni vorgelegten Zahlen für 2019. Man schickt den Anteilschein des Nürnberger Unternehmens in die Tiefe. Aktuell verliert der Titel 7,73 Prozent an Wert auf 10,26 Euro - das Tagestief ist bei 10,155 Euro notiert. Nicht vergessen: Schon gestern rauschte Leonis Aktienkurs deutlich nach unten im Rahmen der „Coronavirus-Panik” am Aktienmarkt. Allerdings unterschreitet das bisherige heutige Tief das gestrige Tief bei 10,635 Euro noch einmal deutlich.
In der letzten Woche hatten wir bereits vor wachsenden charttechnischen Risiken bei der Leoni Aktie gewarnt, die sich nun realisiert haben. Unterstützungen zwischen 11,48/11,57 Euro und 11,75/11,85 Euro wurden längst unterschritten. Mittlerweile haben sich Supportmarken im Bereich bei und oberhalb von 9,96/10,04 Euro in den Fokus geschoben. Nicht weit darunter sind um 9,84 Euro und 9,54/9,60 Euro weitere Supports im Fall zusätzlicher charttechnischer Verkaufssignale für die Leoni Aktie vorhanden. Erst danach würde das Jahrestief 2020 bei 9,075 Euro ins Visier kommen.
Auslöser der Abwärtsbewegung heute sind schwächer als erwartet ausgefallene Zahlen von Leoni für 2019. Der Umsatz ist von 5,1 Milliarden Euro auf 4,8 Milliarden Euro gefallen, bereinigt um Sondereffekte wird vor Zinsen und Steuern ein Verlust von 66 Millionen Euro ausgewiesen. 2018 hatten die Nürnberger noch einen operativen Gewinn von 157 Millionen Euro erzielt und für 2019 maximal einen mittleren zweistelligen Millionenverlust angepeilt. Damit liegen beide Zahlen - Umsatz wie EBIT - unter den Prognosen.
Damit nicht genug der schlechten Nachrichten: „Der Vorstand hat heute aufgrund aktueller Erkenntnisse zu einem Kundenprojekt entschieden, dass eine Rückstellung für Drohverluste in Höhe von rund 80 Millionen Euro erforderlich ist”, kündigt Leoni an. Auslöser der Rückstellung, die für das vierte Quartal 2019 verbucht wird, ist ein Großprojekt im Geschäftsbereich Wiring Systems. „In der Folge können Verluste im Laufe des Jahres 2021 und danach über einen mehrjährigen Zeitraum liquiditätswirksam werden. Zusätzlich belasteten nicht liquiditätswirksame Abwertungen von Anlagevermögen in Höhe von 20 Millionen Euro das Segment-Ergebnis des Bereichs Wire & Cable Solutions”, so Leoni weiter.