Evotec: „Big news” gegen die Shortseller - was macht die Aktie?
Wer die Evotec Aktie in den letzten Tagen beobachtet hat, der konnte vielleicht schon ahnen, dass hier etwas Interessantes bevor steht. Ein starkes charttechnisches Kaufsignal setzte deutliche Impulse für die Biotech-Aktie frei, die gestern in der Spitze bis auf 23,34 Euro klettern konnte. Den Widerstandsbereich 21,48/21,80 Euro hat der Aktienkurs des TecDAX-notierten Unternehmens aus Hamburg damit deutlich hinter sich gelassen. Nachdem es gestern mit 23,10 Euro (+1,32 Prozent) aus dem Handel ging, liegen die aktuellen Indikationen für die Evotec Aktie wieder im Plus und notieren bei 23,33/23,35 Euro.
Für die positive Entwicklung sorgt das Unternehmen am Mittwochmorgen selbst mit einer neuen Mitteilung. Man meldet Pläne zum Ausbau der Substanzverwaltungsaktivitäten durch eine Ausweitung der Service-Partnerschaft mit Sanofi. Nutznießer wird hiervon der Evotec-Standort in Toulouse sein. „Im Rahmen der neuen Vereinbarung wird Sanofi in den kommenden zwei Jahren seine flüssigen Substanzen an Evotecs Standort in Toulouse transferieren. Evotec wird die Substanzbibliotheken in Toulouse organisieren, wodurch die Effizienz der zentralen Lagerung mit einer Probenlieferung kombiniert wird, die durch innovative Technologien wie z. B. die Dosierung durch Schallimpulse, sogenannte „acoustic tubes”, unterstützt wird”, kündigen die Hamburger an.
Ausgerechnet Toulouse - der Standort war zuletzt immer wieder Gegenstand von Spekulationen und ein Einfallstor für Shortseller, da hier ein Vertrag mit Sanofi ausläuft. Schon länger versuchen Shortseller, gezielt die Unsicherheiten auszunutzen, die rund um die Geschäfte Evotecs mit Sanofi aufgekommen waren. Auslaufende Verträge im Volumen von rund 20 Millionen Euro am Standort in Toulouse sind allerdings kein neuer Faktor, sondern seit Langem bekannt. Nun kommt Folgegeschäft hinzu.
„Wir freuen uns über die Ausweitung unserer Partnerschaft mit Sanofi. Sie ist ein wichtiger Fortschritt bei der Nutzung von Synergien und der Zentralisierung von Wirkstoffforschungsprozessen, mit dem eine höhere Effizienz erreicht und unsere Substanzverwaltungsexpertise mit den neuesten Dosierungstechnologien gesteigert werden kann”, sagt Craig Johnstone, Chief Operating Officer von Evotec. Zu finanziellen Details äußern sich übrigens weder der Manager noch das Unternehmen.
Für die Evotec Aktie kommt es nun darauf an, Folge-Kaufsignale zu generieren. Bei und oberhalb von 23,62/23,65 Euro sind in diesem Szenario die nächsten stärkeren charttechnischen Widerstandsmarken zu sehen. Baut die Biotech-Aktie Momentum auf, könnte auch das Jahreshoch 2019 oberhalb von 27 Euro wiedergesehen werden. Bis dahin sind aber weitere große und kleine charttechnische Hindernisse von der Evotec Aktie zu überwinden.