Staramba will 20 Millionen Euro bei Anlegern einsammeln
Nachdem Staramba gerade erst den Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals anzeigen musste, plant das Unternehmen nun eine Kapitalerhöhung. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung wollen die Berliner sich eine Kapitalmaßnahme im Volumen von bis zu 20 Millionen Euro genehmigen lassen. Aktionäre sollen ein Bezugsrecht erhalten, kündigt Staramba an. „Die außerordentliche Hauptversammlung wird voraussichtlich am 26. Juli 2019 stattfinden”, so das Unternehmen. Ob die Pläne von den Großaktionären, darunter die Hevella Capital GmbH & Co. KGaA des bekannten Immobilien-Investors Rolf Elgeti, unterstützt werden, meldet die Gesellschaft nicht.
Die Vorgeschichte der nun anstehenden Kapitalerhöhung bei Staramba: Man habe „im Zuge der Arbeiten zur Aufstellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2018 festgestellt, dass das Bestehen eines Verlustes von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 anzunehmen ist”, meldeten die Berliner am Dienstag. Man plane neben der Einberufung der notwendigen außerordentlichen Hauptversammlung mögliche Kapitalmaßnahmen, kündigte Staramba da bereits an.
Auslöser der Meldung ist ein schon seit langem anhaltender „Zankapfel”: Die Verbuchung von Einnahmen aus dem Verkauf des Staramba.Token. „Nach intensiven Beratungen mit dem zuständigen Wirtschaftsprüfer und externen Experten wurde nach einer handelsrechtlichen Neueinstufung beschlossen, die Staramba.Token-Verkäufe aus dem ICO im Geschäftsjahr 2018 nicht unmittelbar als Umsatz anzuerkennen”, heißt es von Seiten der Gesellschaft am Dienstag. Die Gelder aus dem Verkauf werden als Anzahlungen bilanziert und können erst später als Umsatz verbucht werden.
In der Bilanz für 2018 hat dies massive Folgen. Statt 17,6 Millionen Euro Umsatz wird nun nur noch ein Umsatz von 0,33 Millionen Euro genannt. Das EBITDA liegt bei 11,7 Millionen Euro im Minus - zuletzt hatten die Berliner 5,7 Millionen Euro operativen Gewinn erwartet.